Strategy Aktie: Zwischen Chance und Risiko
Strategy steht an einem kritischen Punkt: Auf der einen Seite drückt die Schwäche am Kryptomarkt deutlich auf die Bewertung. Auf der anderen Seite steigt mit dem Einstieg einer Großbank das institutionelle Interesse spürbar. Entscheidend ist nun, wie der Markt das Zusammenspiel aus Bitcoin-Korrektur, Verwässerung und möglicher Index-Änderung einordnet.
Enge Kopplung an Bitcoin
Die Kursentwicklung von Strategy ist eng mit Bitcoin verknüpft. Die Aktie wirkt dabei wie ein gehebelter Stellvertreter: Bewegungen der Kryptowährung werden im Aktienkurs verstärkt – nach oben wie nach unten.
Aktuell testet Bitcoin wichtige Unterstützungszonen im Bereich von rund 85.000 US‑Dollar, nachdem die Leitwährung zuvor von ihren jüngsten Hochs zurückgekommen ist. Die Gesamtmarktkapitalisierung des Kryptomarkts ist auf etwa 2,93 Billionen US‑Dollar gefallen, was generell Druck auf Werte mit starkem Krypto-Bezug ausübt.
Diese „High-Beta“-Beziehung sorgt dafür, dass die Aktie unter der derzeit dominierenden Risikoaversion im Digital-Asset-Segment deutlich leidet. Der Titel liegt seit Jahresanfang über 50 % im Minus und notiert mehr als 60 % unter seinem 52‑Wochen-Hoch – ein klarer Hinweis auf eine ausgeprägte Korrekturphase.
Großinvestor steigt ein
Trotz des schwachen Umfelds gibt es ein starkes institutionelles Signal: Die National Bank of Canada hat nach Berichten eine Position im Volumen von rund 270 Millionen US‑Dollar in Strategy aufgebaut.
Für die Bank dient die Beteiligung als regulierter Zugang zu Bitcoin-Exposure, ohne die Kryptowährung direkt halten zu müssen. Der Einstieg deutet darauf hin, dass zumindest ein Teil der großen Adressen den Rücksetzer als Chance betrachtet und dem Geschäftsmodell – Bitcoin-Exposure über die Aktie – weiterhin Vertrauen schenkt. Damit steht die zurückhaltende Stimmung vieler Privatanleger einem klaren Bekenntnis eines institutionellen Investors gegenüber.
Negativer „BTC Yield“ sorgt für Unruhe
Fundamental belastet jedoch eine Entwicklung, die tief ins Kernversprechen des Unternehmens greift: Erstmals seit Jahren ist der sogenannte „BTC Yield“ leicht negativ geworden (‑1 %). Diese Kennzahl misst das Verhältnis der Bitcoin-Bestände zu den ausstehenden Aktien – also vereinfacht gesagt, wie viel Bitcoin rechnerisch auf eine Aktie entfällt.
Auslöser war ein größerer Zukauf:
- Finanzierung eines Bitcoin-Kaufs über 980 Mio. US‑Dollar (rund 10.645 BTC) durch Aktien- und Schuldenemission
- Die Zahl der Aktien stieg dabei schneller als der Umfang der neu erworbenen Bitcoin
- Folge: Der Bitcoin-Bestand pro Aktie ist gesunken
Damit wird die bisherige Grundidee angekratzt, wonach das Unternehmen den Wert für Aktionäre vor allem durch einen stetigen Aufbau von Bitcoin je Aktie steigert. Insgesamt hält Strategy nun rund 671.268 BTC, zu einem durchschnittlichen Einstandskurs von etwa 74.972 US‑Dollar pro Bitcoin. Die Position liegt damit zwar weiterhin im Gewinn, doch die Prämie der Aktie gegenüber dem Nettoinventarwert (NAV) der Bestände ist spürbar geschrumpft – ein Hinweis auf nachlassende Zahlungsbereitschaft für den „Zuschlag“ gegenüber dem reinen Bitcoin-Wert.
Drohender Ausschluss aus MSCI-Indizes
Zusätzlich rückt ein möglicher Index-Effekt in den Fokus. Der Indexanbieter MSCI prüft derzeit, Unternehmen mit sehr hoher Digital-Asset-Konzentration ab Februar 2026 aus seinen globalen Indizes auszuschließen.
Strategy würde unter diese Kriterien fallen, da digitale Vermögenswerte mehr als 50 % der Bilanzsumme ausmachen. Im Fall einer Umsetzung müssten passive Fonds und ETFs, die MSCI-Indizes nachbilden, die Aktie voraussichtlich verkaufen. Die potenziell betroffenen Kapitalabflüsse werden auf über 2,8 Milliarden US‑Dollar geschätzt.
Diese Unsicherheit wirkt aktuell wie ein Deckel auf der Kursentwicklung: Marktteilnehmer preisen das Risiko eines zukünftigen, erzwungenen Verkaufs durch Indexanleger bereits ein und begrenzen damit die kurzfristige Aufwärtsfantasie.
Technisches Bild: Korrektur intakt
Auch aus technischer Sicht dominiert das Korrekturszenario. Die Aktie hat ausgehend vom Jahreshoch mehr als 60 % verloren und notiert deutlich unter wichtigen Durchschnittslinien. Der Kurs liegt rund 22 % unter dem 50‑Tage-Durchschnitt und knapp 50 % unter dem 200‑Tage-Durchschnitt – ein typisches Muster für einen ausgeprägten Abwärtstrend.
Wesentliche Marken im Überblick:
- Unterstützung: Eine Unterstützungszone lag zuletzt im Bereich von 155–160 US‑Dollar. Ein anhaltender Handel darunter würde das Risiko eines Rutsches in Richtung 130 US‑Dollar erhöhen.
- Widerstand: Aufwärtsbewegungen treffen früh auf Hürden rund um 180 US‑Dollar, ein Bereich, der zuvor als Unterstützung fungierte.
- Momentum: Der kurzfristige Trend bleibt belastet, solange Bitcoin nicht wieder in Richtung 90.000 US‑Dollar dreht und die Aktie unter ihrer 20‑Tage-Linie bleibt.
- Aktuelle Lage: Nach einer mehrwöchigen Abwärtsbewegung hat sich der Kurs knapp oberhalb seines jüngsten 52‑Wochen-Tiefs stabilisiert.
Der RSI von über 80 signalisiert zudem kurzfristig überkaufte Bedingungen nach der jüngsten Erholung vom Tief – Rückschläge sind in solch einem Umfeld nicht ungewöhnlich.
Fazit: Abwägung zwischen institutioneller Stütze und strukturellen Risiken
Unterm Strich steht Strategy an einer Weggabelung: Der Einstieg der National Bank of Canada stützt die langfristige Story eines regulierten Bitcoin-Vehikels und zeigt, dass große Investoren die aktuelle Schwächephase nicht zwingend als Trendbruch werten. Dem gegenüber stehen ein erstmals negativer „BTC Yield“, ein enger gewordener Bewertungsaufschlag auf den Bitcoin-Bestand und das konkrete Risiko eines MSCI-Ausschlusses mit potenziell milliardenschweren Indexabflüssen ab 2026. Wie sich diese Faktoren in den kommenden Monaten ausbalancieren, dürfte maßgeblich bestimmen, ob die aktuelle Phase als tiefer, aber temporärer Rücksetzer oder als Beginn einer längeren Neu-Bewertung in Erinnerung bleibt.
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