Silber Preis: Beobachtungsphase

Der Silberpreis stürzt heute um fast 1 Dollar auf 46,50 Dollar je Unze und setzt seine Talfahrt vom Oktober-Allzeithoch bei 54,49 Dollar ungebremst fort. Die technische Schwäche dominiert den Markt, während geopolitische Entspannung den Safe-Haven-Charme des Edelmetalls schwinden lässt.

Tektonische Verschiebungen im Finanzgefüge

Die frühe Handelssitzung brachte den Silberpreis bis an die kritische 50-Tage-Linie bei 47 Dollar. Die technische Analyse zeichnet ein düsteres Bild:

• Widerstand bei 49 Dollar blockiert jeden Aufwärtsversuch
• Die 50-Tage-Linie hält nur noch knapp als Unterstützung
• Bei weiterem Verkaufsdruck droht der Absturz bis 42 Dollar

Die überkauften Marktbedingungen nach dem spektakulären Rekordlauf wirken wie ein Bumerang. Jetzt schlägt die technische Gegenbewegung voll durch.

Geopolitische Entspannung killt Safe-Haven-Nachfrage

Fortschritte bei den US-China-Verhandlungen entziehen Silber den Boden. US-Finanzminister Scott Bessent erklärte Trumps Drohung eines 100-prozentigen Zolls für "vom Tisch". Beijing suspendiert seinerseits die geplanten Exportkontrollen für seltene Erden für ein Jahr.

Die entspannte Lage reduziert die Nachfrage nach Absicherungen dramatisch. Doch kann die erwartete Fed-Zinssenkung diese Woche den Abwärtstrend noch stoppen?

Profit-Taking nach Rekordjagd

Nach dem historischen Höhenflug setzen massive Gewinnmitnahmen ein. Die Sorge vor Überbewertung treibt Anleger in Scharen aus dem Markt. Der Verkaufsdruck hält bereits mehrere Handelstage an und zeigt keine Ermüdungserscheinungen.

Trotz des aktuellen Einbruchs bleibt die fundamentale Story intakt: Eine beeindruckende Jahresperformance von über 39 Prozent und der Anstieg um mehr als 12 Dollar gegenüber dem Vorjahr unterstreichen die strukturelle Stärke. Die industrielle Nachfrage aus Elektrofahrzeugen, Rechenzentren und Solarenergie boomt weiter, während schrumpfende Lagerbestände in London und Shanghai für langfristige Unterstützung sorgen.