Siemens Healthineers Aktie: Massive Herabstufung

Die Deutsche Bank zieht die Reißleine. Analyst Falko Friedrichs senkt sein Votum für Siemens Healthineers von "Buy" auf "Hold" – und kappt das Kursziel drastisch von 57 auf 46 Euro. Doch die operativen Probleme des Medizintechnik-Konzerns sind nicht der Grund für die Skepsis.

Mutterkonzern als Belastungsfaktor

Das zentrale Problem liegt in der Eigentümerstruktur. Die Siemens AG plant, ihren Anteil an der Healthineers-Tochter schrittweise zu reduzieren. Diese Strategie erzeugt einen sogenannten Aktienüberhang am Markt.

Die Folge: Investoren rechnen damit, dass immer wieder größere Aktienpakete zum Verkauf stehen. Solch ein Szenario wirkt wie ein Deckel auf die Kursentwicklung. Jede Erholung könnte durch Verkäufe des Großaktionärs abgewürgt werden.

Friedrichs betont in seiner Analyse, dass die Umsetzung des Anteilsabbaus Zeit benötigt. Solange dieser Prozess läuft, bleibe eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt unwahrscheinlich.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

• Rating: Abstufung von "Buy" auf "Hold"
• Kursziel: Reduzierung von 57 auf 46 Euro
• Hauptbelastung: Geplante Anteilsverkäufe der Siemens AG
• Marktmechanik: Drohendes Überangebot verhindert nachhaltige Anstiege
• Analystenspektrum: JPMorgan hält mit 61,30 Euro noch an deutlich optimistischeren Zielen fest

Gespaltene Analystenlandschaft

Nicht alle Institute teilen die Skepsis der Deutschen Bank. Barclays und JPMorgan verweisen weiterhin auf die fundamentale Stärke und Innovationskraft des Erlanger Konzerns. Die Quartalszahlen selbst geben keinen Anlass zur Sorge.

Doch das Narrativ des Aktienüberhangs dominiert derzeit die Wahrnehmung. Die Papiere notieren aktuell bei 42,80 Euro und haben seit Jahresbeginn rund 16 Prozent verloren. Das 52-Wochen-Hoch von 57,78 Euro liegt mittlerweile knapp 26 Prozent entfernt.

Bis Klarheit über die Verkaufsstrategie der Siemens AG herrscht, dürfte die Aktie in der Warteposition verharren. Die Marke von 46 Euro könnte sich als neuer Gravitationspunkt etablieren – sofern der Verkaufsdruck nicht weiter zunimmt.