Ruhe kehrt bei Siemens Energy vorerst nicht ein. Der Einstieg des aktivistischen US-Investors Ananym Capital bringt das Management unter massiven Zugzwang. Die Forderung ist radikal: Die verlustreiche Windkraftsparte soll abgespalten werden, um verborgene Kurspotenziale zu entfesseln. Könnte dieser Schritt tatsächlich eine Neubewertung auslösen?

Die wichtigsten Fakten:
* Neuer Großaktionär: Der Hedgefonds Ananym Capital fordert öffentlich den Verkauf oder Spin-off der Wind-Tochter Siemens Gamesa.
* Mögliche Unterbewertung: Interne Berechnungen des Investors sehen ein Aufwärtspotenzial von rund 40 Prozent bei einer Zerschlagung.
* Marktreaktion: Die Aktie markierte gestern bei 118,15 Euro ein neues 52-Wochen-Hoch.

Radikaler Schnitt verlangt

Der Vorstoß der Aktivisten Charlie Penner und Alex Silver zielt auf den wunden Punkt des Konzerns. Ananym argumentiert mit einer klassischen "Sum-of-the-parts"-Rechnung: Die hochprofitablen Sparten Gas Services und Grid Technologies (Stromnetze) würden durch die anhaltenden Probleme der Windsparte an der Börse nicht adäquat bewertet.

Während die Netzsparte von der explodierenden Stromnachfrage durch KI-Rechenzentren profitiert, belastet Siemens Gamesa die Bilanz weiterhin schwer. Im Geschäftsjahr 2024/25 verzeichnete die Tochter einen operativen Verlust von 1,36 Milliarden Euro. Marktbeobachter sehen in der Forderung den Versuch, Siemens Energy als reinen "Pure-Play"-Infrastrukturgewinner zu positionieren, befreit von den Risiken der Turbinenherstellung.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Siemens Energy?

Rekordjagd trotz Überhitzung

Der Markt reagierte bereits im Vorfeld positiv auf die Spekulationen. Mit einem Schlusskurs von 118,15 Euro notiert das Papier exakt am 52-Wochen-Hoch. Die Performance ist beachtlich: Seit Jahresanfang haben die Titel um 134,42 Prozent zugelegt.

Diese massive Rallye ruft jedoch auch Warnsignale hervor. Der Relative-Stärke-Index (RSI) notiert mit 85,4 tief im überkauften Bereich, was technisch auf eine mögliche kurzfristige Konsolidierung hindeutet. Dennoch scheint die Fantasie einer Aufspaltung derzeit schwerer zu wiegen als technische Bedenken.

Machtkampf oder Einigung?

Das Management unter CEO Christian Bruch steht nun vor einer Richtungsentscheidung. Bisher verfolgt die Konzernspitze einen integrierten Ansatz und plant, das Windgeschäft bis 2026 zu sanieren. Charlie Penner ist jedoch für harte Bandagen bekannt; 2021 führte er bereits einen erfolgreichen Proxy-Fight gegen Exxon Mobil.

Sollte der Aufsichtsrat die Forderungen kategorisch ablehnen, droht ein öffentlicher Konflikt. Anleger blicken nun gespannt auf die offizielle Stellungnahme des Konzerns. Die Bewertung des Investors impliziert Kurse weit jenseits der 150 Euro, setzt aber die Beseitigung der "Wertfalle" Gamesa voraus. Bis zu einer klaren strategischen Aussage dürfte der Newsflow rund um die Wind-Sparte die Kursrichtung diktieren.

Siemens Energy-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Siemens Energy-Analyse vom 10. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Siemens Energy-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Siemens Energy-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 10. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Siemens Energy: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...