Die Siemens Energy Aktie notiert auf einem neuen Rekordhoch, doch im Hintergrund braut sich ein handfester Machtkampf zusammen. Der US-Hedgefonds Ananym Capital hat sich bei dem Energietechnik-Konzern eingekauft und fordert radikale Schritte bei der Krisensparte Siemens Gamesa. Anleger müssen nun abwägen: Setzt das Management seine Sanierungsstrategie fort oder erzwingt der neue Großaktionär eine Zerschlagung?

Das sind die wichtigsten Entwicklungen:
* Aktivisten-Einstieg: Ananym Capital drängt auf eine strategische Überprüfung des Windgeschäfts.
* Performance-Gap: Während Netz- und Gasgeschäft boomen, belastet die Windsparte das Ergebnis massiv.
* Kursreaktion: Die Aktie markierte heute bei 117,70 Euro ein neues Allzeithoch.

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Angriff auf die Konzernstruktur

Der neu eingestiegene Investor Ananym Capital argumentiert, dass die hochprofitablen Bereiche Gasturbinen und Netztechnik (Grid Technologies) durch das verlustbringende Windgeschäft an der Börse nicht angemessen bewertet werden. In einem Schreiben an den Vorstand fordern die Aktivisten konkret eine strategische Überprüfung, die bis zur Abspaltung von Siemens Gamesa reichen könnte.

Hinter der Kampagne stehen mit Charlie Penner und Alex Silver keine Unbekannten. Penner gilt als Architekt des spektakulären Erfolgs von Engine No. 1 gegen Exxon Mobil im Jahr 2021. Dass ein solcher Akteur nun Siemens Energy ins Visier nimmt, erhöht den Druck auf CEO Christian Bruch erheblich. Marktbeobachter werten dies als klares Indiz dafür, dass institutionelle Investoren die Geduld mit der Sanierung der Windsparte verlieren.

Glanzleistung trifft auf Milliardenloch

Die Diskrepanz im Konzern könnte kaum größer sein. Während Siemens Gamesa im abgelaufenen Geschäftsjahr einen operativen Verlust von 1,36 Milliarden Euro verbuchte und noch immer unter den Folgen der Qualitätskrise leidet, laufen die anderen Sparten auf Hochtouren.

Der Boom bei KI-Rechenzentren und die allgemeine Elektrifizierung treiben die Nachfrage nach Gasturbinen und Netzinfrastruktur. Das spiegelt sich in den Zahlen wider:
* Auftragseingang: +19,4 Prozent auf 58,9 Milliarden Euro
* Umsatz: +15,2 Prozent auf 39,1 Milliarden Euro
* Free Cashflow: Starke 4,66 Milliarden Euro

Das Management hob angesichts dieser Dynamik sogar die Mittelfristziele für 2028 an und plant Aktienrückkäufe. Doch die Aktivisten argumentieren, dass diese Erfolge ohne den "Bremsklotz" Windkraft noch weitaus stärker im Aktienkurs sichtbar wären.

Überhitzung oder Neubewertung?

Die Börse feiert die Entwicklung derzeit euphorisch. Die Siemens Energy Aktie kletterte heute auf ein neues 52-Wochen-Hoch von 117,70 Euro. Seit Jahresanfang haben sich die Papiere mit einem Plus von über 133 Prozent mehr als verdoppelt.

Diese Rallye ruft jedoch auch Warnsignale auf den Plan. Mit einem RSI von 85,4 ist der Titel technisch extrem überkauft. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt beträgt inzwischen fast 32 Prozent. Anleger preisen aktuell viel Fantasie ein – sowohl operative Exzellenz im Kerngeschäft als auch die Hoffnung auf wertsteigernde Maßnahmen durch den Druck der Aktivisten.

Der Vorstand steht nun vor einem Dilemma: CEO Bruch betonte bisher die langfristigen Chancen der Windkraft und hielt an der Integration fest. Sollte Ananym Capital jedoch weitere Unterstützung unter den Aktionären finden, dürfte die Diskussion um einen Spin-off von Gamesa die kommenden Monate dominieren und die strategische Ausrichtung des DAX-Konzerns grundlegend in Frage stellen.

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