Siemens Aktie: Insiderverkauf bremst
Ein Vorstandsmitglied kassiert Gewinne, die Tochter Siemens Healthineers wird abgestuft – und der DAX zeigt Schwäche. Die Siemens-Aktie steckt heute zwischen mehreren Einflüssen fest. Wie stark belasten Insiderverkauf und Analystenurteil den ansonsten intakten Aufwärtstrend?
Die Fakten im Überblick
- Vorstandsmitglied Matthias Rebellius verkauft Siemens-Aktien für rund 1,17 Mio. Euro
- Durchschnittlicher Verkaufskurs: 234,05 Euro je Aktie
- Aktueller Kurs: 231,05 Euro, damit leicht unter dem Vortag
- 30-Tage-Bilanz: rund -7 %, auf 12-Monats-Sicht aber +18 %
- Exane BNP Paribas senkt Siemens Healthineers auf „Neutral“
- Neues Lok-Servicezentrum in Italien stärkt das Servicegeschäft von Siemens Mobility
Insiderverkauf drückt auf die Stimmung
Auslöser der heutigen Zurückhaltung ist eine Directors’-Dealings-Meldung aus der Chefetage.
Matthias Rebellius, Vorstand der Siemens AG und CEO des Bereichs Smart Infrastructure, hat am 9. Dezember ein größeres Aktienpaket veräußert. Das Volumen: rund 1,17 Millionen Euro. Der durchschnittliche Verkaufskurs lag bei 234,05 Euro je Aktie und damit etwas über dem heutigen Niveau.
Am Donnerstag notiert die Aktie um 231,05 Euro nur minimal schwächer zum Vortag. Im Vergleich zum Verkaufskurs des Vorstandsmitglieds ergibt sich damit ein moderater Abschlag. Am Markt wird der Schritt überwiegend als Gewinnmitnahme interpretiert, zumal der Titel seit Jahresbeginn rund 22,5 % zugelegt hat.
Solche Transaktionen werden von Anlegern genau beobachtet, weil sie Hinweise auf die kurzfristige Einschätzung des Managements liefern könnten. Ein strukturelles Misstrauenssignal ist daraus aber nicht abzuleiten: Der Kursrückgang der vergangenen 30 Tage von etwa 7 % bewegt sich im Rahmen normaler Schwankungen für einen DAX-Schwergewicht mit einer 30-Tage-Volatilität von gut 33 %.
Druck von Siemens Healthineers, Lichtblick bei Mobility
Zusätzlichen Gegenwind bringt die börsennotierte Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers.
Die Analysten von Exane BNP Paribas haben ihr Votum für die Aktie auf „Neutral“ gesenkt. Da Siemens weiterhin die Mehrheit an Healthineers hält, wirken negative Einschätzungen zur Tochter oft gedämpft auf die Mutter zurück – vor allem, wenn der Gesamtmarkt wie heute ebenfalls schwächelt.
Operativ gibt es dagegen auch positive Akzente:
Siemens Mobility baut seine Präsenz in Italien aus und investiert gemeinsam mit Railpool rund 20 Millionen Euro in ein neues Lok-Servicezentrum in Verona. Der Schritt passt in die Strategie, das margenstarke Servicegeschäft im Bahnbereich weiter zu stärken, und stützt das langfristige Profil des Konzerns.
Im größeren Bild zeigt sich die „Siemens-Familie“ uneinheitlich:
- Siemens AG: Kurzfristig leichter Druck durch Insiderverkauf und Healthineers-Abstufung
- Siemens Energy: Relative Stärke, zuletzt mit neuen 52-Wochen-Hochs
- Siemens Healthineers: Belastet durch das Downgrade und damit schwächer unterwegs
Technische Lage: Unterstützung im Fokus
Charttechnisch bleibt die Siemens-Aktie trotz der jüngsten Konsolidierung in einem soliden Aufwärtstrend.
Seit Jahresbeginn steht ein Plus von 22,55 % zu Buche, auf Sicht von zwölf Monaten sind es 18,05 %. Das 52-Wochen-Hoch bei 252,70 Euro vom 12. November ist zwar gut 8,5 % entfernt, zugleich liegt der Kurs aber rund 32 % über dem 52-Wochen-Tief von 174,74 Euro.
Wichtig ist derzeit die Zone um 230 Euro. Der aktuelle Kurs von 231,05 Euro liegt leicht unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 235,60 Euro und knapp unter dem 100-Tage-Durchschnitt von 233,46 Euro, aber noch über der 200-Tage-Linie bei 224,25 Euro. Der RSI (14 Tage) von 48,7 signalisiert ein neutraleres Momentum, weder überkauft noch überverkauft.
Kurzfristig dürfte es darum gehen, die Unterstützung um 230 Euro zu behaupten. Gelingt dies, bleibt die jüngste Schwäche eher eine Konsolidierung innerhalb des intakten Aufwärtstrends. Der Insiderverkauf begrenzt zwar kurzfristig die Fantasie nach oben, ändert aber nach derzeitigem Stand nichts an der grundlegenden Aufstellung des Konzerns.
Entscheidende neue Impulse werden voraussichtlich am 12. Februar 2026 kommen: Dann legt Siemens den Bericht zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres vor. Bis dahin dürften vor allem makroökonomische Daten, Zinsentscheidungen und die Entwicklung der wichtigen Tochtergesellschaften den Kursverlauf prägen und zeigen, ob der Bereich um 230 Euro als stabile Basis für den nächsten größeren Bewegungsschritt taugt.
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