Semperit-Aktie: Pfeffendeckel?

Die Semperit-Aktie wird von Analysten recht freundlich bewertet. Zwar haben nur eine Handvoll Institute das Papier auf dem Schirm. Vier davon sprechen aber eine Kaufempfehlung aus. Dem steht nur eine neutrale Haltung gegenüber und negative Einschätzungen der Börsenprofis sind aktuell nicht vorzufinden.

Die Kursziele passen zu diesem Eindruck. Im Schnitt werden dem Titel 16,76 zugetraut und damit ein Plus von nicht ganz 30 Prozent verglichen mit den jüngsten Schlusskursen. Das klingt alles sehr ansehnlich, doch die Anteilseigner tun sich schwer damit, sich auf Rüstungsfantasien und bessere Geschäfte mit Komponenten für E-Autos einzulassen. Das zeigt sich aktuell besonders deutlich.

Die Semperit-Aktie sackt ab

Statt spontaner Kauflaune machte sich am Donnerstag Ernüchterung breit. Die Semperit-Aktie verlor um 3,1 Prozent an Wert und ließ heute im frühen Handel um weitere 2,1 Prozent bis auf 13,12 Euro nach. Der Titel steht zwar im Jahresvergleich noch mit mehr als 20 Prozent im Plus. Allerdings lässt sich nicht leugnen, dass der Chart etwas eingeschlafen zu sein scheint.

Was die Anleger aktuell zurückhalten mag, darüber lässt sich trefflich streiten. Nennenswerte Neuigkeiten gab es seit Monaten nicht mehr und so dürfte es vor allem die allgemeine Marktstimmung sein, die ihre Spuren hinterlässt. Anhaltende Zollsorgen und eine wieder gestiegene Inflation in Österreich sind Faktoren, die sich möglicherweise als belastend erweisen könnten.

Noch kein Beinbruch

Trotz der doch recht scharfen Korrekturen vor dem Wochenende kann die Semperit-Aktie sich noch oberhalb wichtiger Unterstützugnen halten, sodass der übergeordnete Aufwärtstrend etwas eingeschlafen wirkt, aber noch lange nicht an seinem Ende angekommen sein muss. Großen Einfluss wird in Zukunft nehmen, ob aus Fantasien um zunehmende Geschäfte im Rüstungsbereich auch Realtät werden kann. Dann würde sich für Semperit aber in jedem Fall einiges an Potenzial bieten.