Ein aktivistischer Investor heizt den Kampf um BlackLine an – und könnte SAP zu einem Milliarden-Deal zwingen. Während die Cloud-Zahlen des Walldorfer Konzerns solide ausfallen, spielt sich im Hintergrund ein dramatischer Übernahme-Poker ab. Wird SAP am Ende deutlich mehr zahlen müssen als geplant?

Engaged Capital macht Druck: BlackLine soll verkaufen

Die Situation um die geplante BlackLine-Übernahme nimmt eine entscheidende Wendung. Nachdem SAP bereits im Juni mit einem 4,5-Milliarden-Dollar-Angebot abgeblitzt war, schaltet sich nun Engaged Capital ein. Der aktivistische Investor hat sich bei dem US-Finanzsoft­ware-Spezialisten eingekauft und drängt das Management öffentlich zu Verkaufsverhandlungen.

Diese Entwicklung verschärft die Lage für beide Seiten dramatisch. BlackLine gerät unter enormen Druck, während SAP womöglich tiefer in die Tasche greifen muss. Die strategische Bedeutung der Akquisition ist für den deutschen Software-Riesen kaum zu überschätzen: BlackLine generiert bereits fast 30 Prozent seines Umsatzes durch die SAP-Partnerschaft.

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Cloud-Geschäft bleibt Wachstumsmotor

Abseits des Übernahme-Theaters liefern die jüngsten Quartalszahlen ein durchwachsenes Bild. Das Cloud-Geschäft zeigt sich weiterhin robust:

  • Cloud-Umsätze steigen um 22 Prozent auf 5,29 Milliarden Euro
  • Cloud-ERP-Suite wächst um 26 Prozent auf 4,59 Milliarden Euro
  • Auftragsbestand klettert um 23 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro

Doch das Management dämpft die Erwartungen leicht. Die Cloud-Umsatzprognose für das Gesamtjahr wird nun am unteren Ende der Spanne von 21,6 bis 21,9 Milliarden Euro erwartet. Der Gesamtumsatz im dritten Quartal lag mit 9,08 Milliarden Euro praktisch auf Analystenniveau.

Poker um Milliarden: Was steht auf dem Spiel?

SAP lässt trotz der ersten Absage nicht locker und prüft Berichten zufolge einen neuen, möglicherweise höheren Vorstoß. Die Übernahme würde das Cloud-Finanzanwendungs-Portfolio signifikant stärken und die Position gegen Oracle und Workday festigen. Mit dem aktivistischen Investor im Spiel könnte sich BlackLine allerdings deutlich teurer entwickeln als ursprünglich geplant.

Die aggressive Übernahmestrategie zeigt: SAP ist bereit, externes Wachstum zu kaufen, um die Cloud-Transformation zu beschleunigen. Bleibt die Frage, zu welchem Preis.

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