Der Walldorfer Softwarekonzern steht plötzlich im Zentrum eines aufziehenden Handelskriegs. Die US-Handelsbehörde USTR hat SAP explizit als Ziel für mögliche Vergeltungsmaßnahmen benannt – eine direkte Reaktion auf die EU-Digitalpolitik. Für Anleger kommt diese geopolitische Drohung zur Unzeit, da der Aktienkurs bereits charttechnisch angeschlagen ist.

Die wichtigsten Fakten:
* US-Ultimatum: USTR prüft Sanktionen nach Section 301 des US-Handelsgesetzes.
* Der Vorwurf: EU-Länder würden US-Tech-Riesen durch Steuern und Regulierung schikanieren.
* Chart-Alarm: Der Kurs nähert sich bedrohlich dem 52-Wochen-Tief.

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Trump-Administration verschärft den Ton

Die US-Regierung wirft der Europäischen Union vor, amerikanische Dienstleister gezielt zu benachteiligen. In einer Stellungnahme auf der Plattform X kritisierte das Office of the US Trade Representative "diskriminierende Klagen, Steuern und Richtlinien" der EU-Staaten. Im Gegenzug würden europäische Konzerne vom offenen US-Markt profitieren. Die Behörde nannte namentlich Profiteure dieser Situation, darunter neben SAP auch Siemens, Spotify und DHL.

Hintergrund ist der Streit um Digitalsteuern und die Regulierung von US-Plattformen wie Google oder Meta. Die USTR bereitet nun eine Untersuchung vor, die den Weg für Zölle oder Marktzugangsbeschränkungen ebnen könnte. Ein solcher Schritt würde das US-Geschäft von SAP empfindlich treffen.

Chartbild trübt sich weiter ein

Diese politischen Störfeuer treffen auf eine ohnehin verunsicherte Anlegerbasis. Die Aktie beendete den Handel gestern bei 205,60 Euro und notiert damit nur noch knapp über dem 52-Wochen-Tief von 203,20 Euro.

Der übergeordnete Abwärtstrend manifestiert sich auch im Abstand zu den gleitenden Durchschnitten. Der für den langfristigen Trend wichtige 200-Tage-Durchschnitt verläuft bei 238,49 Euro – die Aktie handelt aktuell fast 14 Prozent darunter. Sollte die psychologisch wichtige Marke von 200 Euro fallen, drohen weitere Verkäufe durch technische Handelssysteme.

Vorwürfe der Industriespionage

Als wäre die geopolitische Lage nicht genug, belastet eine juristische Auseinandersetzung die Stimmung. Das texanische Softwareunternehmen o9 Solutions hat Klage gegen SAP eingereicht. Der Vorwurf wiegt schwer: Drei ehemalige o9-Führungskräfte sollen vor ihrem Wechsel zu SAP über 20.000 vertrauliche Dateien entwendet haben.

Laut Anklageschrift nutzt SAP diese Informationen angeblich für die eigene "Integrated Business Planning Software". Solche Rechtsstreitigkeiten bergen neben möglichen Strafzahlungen vor allem Reputationsrisiken im wichtigen US-Markt.

Blick auf die Zahlen im Januar

Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf den 29. Januar 2026. An diesem Tag wird CEO Christian Klein die vorläufigen Zahlen für das vierte Quartal vorlegen. Nur überzeugende Fortschritte bei der Cloud-Transformation könnten den negativen Nachrichtenfluss durchbrechen. Bis dahin bleibt die Verteidigung der Unterstützungszone um 200 Euro die vorrangige Aufgabe für die Bullen.

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