Die Transformation zum reinen Cloud-Konzern läuft auf Hochtouren, doch der Aktienkurs spiegelt diesen Fortschritt derzeit kaum wider. Statt neuer Höchststände dominieren juristische Hürden und eine vorsichtigere Prognose das Bild. Anleger stellen sich nun die entscheidende Frage: Bietet der aktuelle Rücksetzer eine Einstiegschance oder stehen weitere Turbulenzen bevor?

Hier sind die wichtigsten Fakten der aktuellen Lage:

  • Kursentwicklung: -10,39 % seit Jahresanfang
  • Charttechnik: Notierung deutlich unter der 200-Tage-Linie
  • Belastungsfaktoren: EU-Untersuchung, US-Klage und Prognoseanpassung

Wachstum mit Bremsspuren

Operativ zeigt der Walldorfer Softwarekonzern durchaus Stärke. Im dritten Quartal 2025 kletterte der Cloud-Umsatz währungsbereinigt um 27 Prozent auf 5,29 Milliarden Euro. Auch die wichtige Cloud ERP Suite legte deutlich zu. Doch der Glanz dieser Zahlen wird durch einen gedämpften Ausblick getrübt.

Das Management musste die Erwartungen für den Cloud-Umsatz im Gesamtjahr anpassen und rechnet nun lediglich mit Werten am unteren Ende der ursprünglichen Spanne. CEO Christian Klein begründete dies mit einer spürbaren Zurückhaltung bei den Kunden. Besonders im öffentlichen Sektor der USA verzögern sich Vertragsabschlüsse, was die kurzfristige Umsatzdynamik bremst.

Rechtliche Baustellen belasten

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Neben dem operativen Tagesgeschäft sorgen juristische Auseinandersetzungen für Unsicherheit bei Investoren. Gleich zwei Verfahren beschäftigen die Rechtsabteilung:

  • EU-Kartellverfahren: Die Europäische Kommission prüft seit September, ob SAP durch seine Wartungs- und Supportpraktiken den Wettbewerb behindert. Um eine potentielle Geldstrafe abzuwenden, hat der Konzern bereits Zugeständnisse angeboten.
  • Klage in den USA: Das Unternehmen o9 Solutions wirft SAP den Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen vor. Der Vorwurf wiegt schwer: Ehemalige Führungskräfte sollen tausende vertrauliche Dateien entwendet haben.

Chartbild mahnt zur Vorsicht

Diese Gemengelage hat deutliche Spuren im Chart hinterlassen. Mit einem Schlusskurs von 212,20 Euro am Freitag notiert die Aktie rund 24 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch vom Februar.

Besonders kritisch ist die technische Verfassung: Der Kurs hat sowohl den 50-Tage-Durchschnitt (221,28 Euro) als auch den langfristig wichtigen 200-Tage-Durchschnitt (240,71 Euro) unterschritten. Solange die Aktie unter diesen gleitenden Durchschnitten verharrt, bleibt der Abwärtstrend intakt. Marktbeobachter blicken nun auf die psychologisch wichtige Marke von 200 Euro, die als Unterstützung dienen könnte.

CEO Christian Klein versucht unterdessen, den Fokus auf die politischen Rahmenbedingungen zu lenken und forderte zuletzt einen Abbau bürokratischer Hürden in Europa. Für das laufende Geschäftsjahr gibt es zumindest beim Ergebnis einen Lichtblick: SAP erwartet den Betriebsgewinn am oberen Ende der Prognosespanne. Dennoch bleibt abzuwarten, ob dies ausreicht, um das Sentiment der Anleger kurzfristig zu drehen, solange die juristischen Risiken wie ein Damoklesschwert über dem Kurs hängen.

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