Die Diskrepanz ist offensichtlich: Während die SAP-Aktie nahe ihrem Jahrestief notiert, bestätigen führende Investmentbanken Kursziele weit über dem aktuellen Niveau. Mitten in dieser Bewertungsdebatte erhöht CEO Christian Klein den politischen Druck, um die KI-Strategie des Konzerns abzusichern. Bietet der aktuelle Kursrücksetzer nun eine Einstiegsgelegenheit für antizyklische Anleger?

  • Schlusskurs Freitag: 212,20 €
  • Kursziel UBS: 300,00 €
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -24,32%
  • Performance YTD: -10,39%

Massive Lücke zwischen Kurs und Bewertung

Das Börsenjahr 2025 verlief für den Walldorfer Softwarekonzern bisher enttäuschend. Mit einem Minus von über 10 Prozent seit Jahresanfang hat sich das Papier deutlich von seinem Höchststand im Februar entfernt. Doch zwei Schwergewichte der Finanzwelt stellen sich gegen die negative Marktstimmung und sehen in der aktuellen Schwäche eine Übertreibung.

Sowohl die Schweizer Großbank UBS als auch die US-Investmentbank JPMorgan haben ihre positiven Einschätzungen am Wochenende bekräftigt. UBS-Analyst Michael Briest hält an seinem Kursziel von 300,00 Euro fest. Bezogen auf den letzten Schlusskurs von 212,20 Euro impliziert dies ein Aufwärtspotenzial von rund 41 Prozent. Auch JPMorgan bleibt mit einem Ziel von 290,00 Euro und der Einstufung "Overweight" im Bullenlager. Diese demonstrative Zuversicht der Experten wirkt als wichtiger Stabilisator in einer charttechnisch angeschlagenen Phase.

CEO Klein fordert bessere Rahmenbedingungen

Um dieses Bewertungspotenzial zu heben, ist SAP auf das Gelingen seiner KI-Offensive angewiesen. Hier sieht CEO Christian Klein jedoch politische Hürden. Am Rande der Reuters NEXT Konferenz warnte der Manager eindringlich davor, dass Europa im globalen Technologie-Wettbewerb den Anschluss verlieren könnte.

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Klein fordert eine Lockerung der europäischen Regulierung für Künstliche Intelligenz. Diese politischen Weichenstellungen sind für die Monetarisierung der neuen KI-Suite "Joule" und der "Business Technology Platform" (BTP) essenziell. Unterstützung erhält der Konzern indirekt durch die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG), die durch ihren Beitritt zum Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) die Lobbyarbeit für digitale Themen ab 2026 verstärken dürfte.

Institutionelle Anleger positionieren sich

Während Privatanleger angesichts der volatilen Kurse zögern, nutzen einige Großinvestoren das gedrückte Niveau. Daten zeigen, dass Adressen wie Fisher Asset Management ihre Bestände zuletzt ausgebaut haben. Dies deutet auf eine Bodenbildung im institutionellen Interesse hin, auch wenn der breite Markt noch keine Trendwende vollzogen hat.

Der Abstand zum 52-Wochen-Tief bei 203,20 Euro beträgt nur noch gut 4 Prozent. Sollte diese Marke unterschritten werden, droht weiterer Verkaufsdruck. Halten die Käufer jedoch dagegen, stützt die fundamentale Bewertung mit dem in Aussicht gestellten Margenwachstum im Cloud-Geschäft die Erholungsfantasie.

Fazit: Warten auf die Zahlen

Die charttechnische Lage bleibt angespannt, solange die Aktie unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 221,28 Euro notiert. Den entscheidenden Impuls für eine Neubewertung dürften erst die Jahreszahlen am 29. Januar 2026 liefern. Kann SAP hier beweisen, dass die Cloud-Transition trotz regulatorischer Hürden im Plan liegt, dürfte sich der Fokus der Anleger schnell wieder auf die ambitionierten Kursziele der Analysten richten.

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