RWE meldet zum Wochenstart die Inbetriebnahme eines großen Solarprojekts auf rekultivierten Tagebauflächen und bestätigt Fortschritte bei wichtigen Offshore-Windparks. Damit unterlegt der Konzern seine Transformationsstrategie mit konkreten Projektergebnissen – und das in einer Region, die wie kaum eine andere für den deutschen Kohleausstieg steht. Kann der Versorger dieses Tempo im Ausbau der Erneuerbaren halten?

Solarprojekt im Rheinischen Revier als Signal

Herzstück der heutigen Meldung ist der Ausbau der Photovoltaik im Rheinischen Revier. Entlang der Autobahn A44n auf rekultivierten Flächen des Tagebaus Garzweiler hat RWE mehrere Solaranlagen offiziell in Betrieb genommen. Die installierte Gesamtleistung liegt bei 86,5 Megawatt Peak (MWp).

Die wichtigsten Projektdaten im Überblick:

  • Kapazität: 86,5 MWp (74,6 MWac)
  • Module: rund 141.000 Solarmodule
  • Versorgungspotenzial: rechnerisch ca. 27.700 Haushalte
  • Standort: Rekultivierungsfläche zwischen Bedburg und Jüchen

Für 2026 ist bereits die nächste Ausbaustufe geplant. Die Anlage soll um weitere 19,9 MWp erweitert werden, wofür etwa 30.600 zusätzliche Module vorgesehen sind. Der Baustart ist für die erste Jahreshälfte 2026 terminiert. Damit erhöht RWE schrittweise seine Onshore-Solarkapazitäten in Deutschland und nutzt ehemalige Braunkohleflächen nun für Grünstrom.

Offshore-Projekte im Plan

Parallel dazu berichtet der Konzern von Fortschritten bei seinen Offshore-Vorhaben. Branchenangaben zufolge ist im Dezember 2025 die Installation der Fundamente für zwei zentrale Projekte abgeschlossen worden:

  • das 1,1-Gigawatt-Windparkprojekt „Thor“
  • das 660-Megawatt-Projekt „Nordseecluster A“

Die Fertigstellung dieser Bauphase bestätigt die bisherigen Zeitpläne. Beide Projekte gehören zu den größeren Vorhaben im europäischen Offshore-Markt und sollen mittelfristig spürbare Beiträge zum operativen Ergebnis (EBITDA) liefern. In einem Umfeld, in dem viele Wettbewerber mit Verzögerungen und höheren Kosten kämpfen, wirkt die Einhaltung des Baufortschritts wie ein Stabilitätsfaktor für die Projektpipeline.

Insiderkäufe und Symbolik der Transformation

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Zusätzliche Aufmerksamkeit erzeugen kleinere Directors' Dealings der vergangenen Wochen. Führungskräfte haben Aktienpakete erworben, zuletzt ein Volumen von knapp 5.000 Euro in Kalenderwoche 50. Die Summen sind zwar überschaubar, werden am Markt aber häufig als Vertrauenssignal in die eigene Strategie interpretiert.

Die A44n-Anlage hat zugleich hohe Symbolkraft: Auf Flächen, auf denen früher Braunkohle abgebaut wurde, entsteht nun Solarstrom, flankiert von einem nahegelegenen Windpark mit 60 Megawatt. Dieses Bild steht exemplarisch für den Umbau des Konzerns vom Kohle- zum Grünstromerzeuger.

Charttechnik und Marktumfeld

Am Montag zeigt sich die Aktie nahezu unverändert. Der Kurs liegt mit rund 43,47 Euro stabil und damit leicht über dem 50-Tage-Durchschnitt von 43,12 Euro. Auf Sicht von zwölf Monaten ergibt sich ein Zuwachs von fast 52 Prozent, seit Jahresbeginn sind es rund 47 Prozent. Das 52-Wochen-Hoch bei 46,75 Euro ist mit einem Abstand von gut 7 Prozent in Reichweite, während der Titel deutlich über dem 52-Wochen-Tief von 28,01 Euro notiert.

Charttechnisch ergibt sich damit ein Bild der Konsolidierung auf erhöhtem Niveau. Der Abstand von rund 17 Prozent zum 200-Tage-Durchschnitt (37,01 Euro) zeigt, dass die Aktie weiterhin klar über ihrem langfristigen Trend verläuft, ohne in einen überhitzten Bereich zu laufen. Ein RSI von 59,8 signalisiert eine neutrale bis leicht positive Verfassung, aber keine kurzfristige Überkauft-Situation.

Im Sektor bleibt die Stimmung für Erneuerbare Energien grundsätzlich positiv, getrieben von politischen Ausbauzielen und langfristigen Dekarbonisierungsstrategien. Gleichzeitig bleibt das Zinsniveau ein kritischer Faktor für die Finanzierung großer Infrastrukturprojekte. RWE kann hier zum Teil auf langfristige Abnahmeverträge und Auktionsergebnisse zurückgreifen, was die Erlösseite stabilisiert.

Fazit: Solide Projekt-Delivery, ruhiger Kurs

RWE unterstreicht zum Wochenauftakt seine Rolle als aktiver Treiber des europäischen Energiewandels. Die neue Solarleistung im Rheinischen Revier und die im Plan liegenden Offshore-Projekte erhöhen die künftige Erzeugungskapazität schrittweise und stützen die Transformationsstory operativ. An der Börse reagieren Anleger bislang gelassen: Der Kurs bewegt sich nahe seiner kurzfristigen Durchschnittslinien und bleibt in respektvollem Abstand zum Jahreshoch. Entscheidend für die nächsten Monate wird sein, ob die weiteren Ausbauetappen – insbesondere die Solarerweiterung 2026 und der Fortschritt bei „Thor“ und „Nordseecluster A“ – in ähnlichem Tempo umgesetzt werden und damit den eingeschlagenen Wachstumspfad festigen.

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