Am Mittwoch noch ein Hoch seit 14 Jahren, dann ein jäher Absturz – und nachbörslich die Kehrtwende. Selten zeigt sich die Zerrissenheit der Märkte so deutlich wie gerade bei RWE. Während Kepler Cheuvreux die Bewertung als „fundamental nicht mehr tragbar" geißelt und zum Verkauf rät, setzen Jefferies und Barclays dagegen und heben ihre Kursziele kräftig an. Wer hat recht im Kampf um die Deutungshoheit beim deutschen Energieriesen?

Gewinnmitnahmen nach Rekordlauf

Der Donnerstag begann für RWE-Anleger ernüchternd. Kepler Cheuvreux stufte die Aktie auf "Reduce" herab – mit klarer Ansage: Die erreichte Bewertungsprämie sei nicht mehr zu rechtfertigen. Die Expansionspläne über 2027 hinaus würden das aktuelle Kursniveau nicht stützen können.

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Die Reaktion ließ nicht auf sich warten:

  • Kursrückgang: Von 46,95 Euro (14-Jahres-Hoch am Vortag) auf 45,73 Euro
  • Tagesverlust: -2,41% im Xetra-Handel
  • Auslöser: Bewertungsbedenken nach dem jüngsten Rekordlauf

Doch kaum war der Xetra-Handel beendet, formierte sich die Gegenbewegung.

Die Optimisten schlagen zurück

Jefferies konterte am späten Donnerstagabend mit einer deutlichen Ansage: Kursziel hoch von 50 auf 54 Euro, Rating "Buy" bestätigt. Analyst Ahmed Farman sieht RWE nach dem "herausragenden dritten Quartal" am oberen Ende der Jahresprognose landen. Seine Kernthese: Der Energiekonzern bleibe die ideale Wette auf die explodierende Stromnachfrage in den USA und Europa.

Barclays hatte kurz zuvor bereits nachgelegt – Kursziel 52 Euro, Einstufung "Overweight". Die Botschaft ist klar: Die starken Quartalszahlen vom 12. November sind kein Strohfeuer, sondern Ausdruck einer nachhaltigen Geschäftsentwicklung.

Tauziehen mit offenem Ausgang

Was bedeutet das Analysten-Ping-Pong für Anleger? Die Wahrheit liegt vermutlich zwischen den Extremen. RWE hat die Erwartungen übertroffen und die Jahresziele bekräftigt – das ist Fakt. Ebenso Fakt: Nach einem Plus von rund 62 Prozent seit Jahresanfang sind Gewinnmitnahmen nicht ungewöhnlich.

Die entscheidende Frage lautet: Rechtfertigt die Geschäftsentwicklung die ambitionierte Bewertung? Während Skeptiker auf die Unsicherheiten der langfristigen Planung verweisen, setzen Optimisten auf die strukturell steigende Stromnachfrage als Langfristtreiber.

Für den heutigen Freitag dürfte die Volatilität hoch bleiben. Der nächste wichtige Gradmesser folgt am 12. März 2026 mit dem Geschäftsbericht für das Gesamtjahr 2025. Bis dahin bleibt der Kampf um die faire Bewertung offen – und damit auch die Frage, welches Analystencamp sich am Ende durchsetzt.

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