RWE Aktie: Analysten drehen auf
RWE rückt wieder stärker ins Rampenlicht – nicht wegen eines einzelnen Großprojekts, sondern wegen einer Kombination aus strikter Kapitaldisziplin, operativen Fortschritten und deutlich angehobenen Kurszielen. Im Zentrum steht dabei die Einstufung durch JPMorgan, die den Versorger auf eine exklusive Favoritenliste hebt. Wie viel Rückenwind steckt tatsächlich hinter der aktuellen Bewertung?
Deutlich höheres Kursziel, starke Liste
Die Aktie schloss am Freitag bei 43,33 Euro. Damit liegt sie zwar gut 7 % unter dem 52‑Wochen-Hoch von 46,75 Euro, aber gleichzeitig rund 55 % über dem Tief von 28,01 Euro aus dem Dezember 2024. Der über 200‑Tage-Durchschnitt von 36,95 Euro zeigt: Der übergeordnete Trend bleibt klar aufwärtsgerichtet.
JPMorgan sieht weiteres Potenzial und hat das Kursziel spürbar von 46,50 auf 51,00 Euro angehoben. Die Einstufung lautet weiterhin „Overweight“. Zusätzlich setzte Analyst Javier Garrido den Titel auf die interne „Analyst Focus List“ – eine Auswahl von Top-Ideen der Bank. RWE erhält zudem das Label „Positive Catalyst Watch“, was auf erwartete kurstreibende Nachrichten in den kommenden Monaten hinweist.
Auch andere Häuser bleiben optimistisch und untermauern das positive Bild mit konkreten Zielmarken:
- Bernstein Research: „Outperform“, Kursziel 48,50 Euro
- Barclays: „Overweight“, Kursziel 52,00 Euro
Damit liegt der Analysten-Konsens klar über dem aktuellen Kursniveau. JPMorgan rechnet vor allem im ersten Quartal 2026 mit Impulsen aus Ergebniswachstum und klarer Kapitalallokation.
Strategische Klarheit: Ausstieg in Australien zahlt sich aus
Besonders viel Zustimmung erhält derzeit die Entscheidung, das 2‑Gigawatt-Offshore-Projekt „Kent“ in Australien zu stoppen. Der Konzern hatte bereits im Oktober den Stecker gezogen und damit bewusst auf eine weitere Entwicklung verzichtet. Damals wurde dieser Schritt von Teilen des Marktes kritisch gesehen.
Inzwischen wirkt die Entscheidung deutlich günstiger: Der australische Wettbewerber AGL Energy musste jüngst sein 2,5‑Gigawatt-Projekt „Gippsland Skies“ wegen „herausfordernder wirtschaftlicher Bedingungen“ abbrechen. Während AGL nun auf hohen Planungskosten sitzt, hat RWE die Risiken frühzeitig aus dem Portfolio genommen und Kapital für renditestärkere Projekte freigehalten.
Die Botschaft ist klar:
- Fokus auf Kapitaldisziplin statt Wachstum um jeden Preis
- Vermeidung von Engagements in überhitzten Märkten mit hohen Lieferkettenkosten
- Umschichtung in Regionen und Projekte mit besser kalkulierbaren Renditen
Diese Linie wird insbesondere von institutionellen Investoren positiv bewertet und passt zu der Einschätzung, dass der Markt das Ertragspotenzial des Versorgers bislang unterschätzt.
Operative Fortschritte in Europa
Parallel zur strategischen Weichenstellung im Ausland meldet RWE operative Erfolge in Europa. Zwei Projekte stechen dabei hervor:
- Windpark Muel (Spanien): planmäßige Inbetriebnahme eines Onshore-Windparks
- Windpark Lasbek (Deutschland): erfolgreiches Repowering mit leistungsstärkeren Turbinen
Gerade das Repowering in Lasbek erhöht die Effizienz eines bestehenden Standorts deutlich. Beide Anlagen liefern ab sofort Erträge und stärken den Beitrag des Geschäfts mit erneuerbaren Energien, ohne die Rentabilität aus dem Blick zu verlieren. Die Story vom „grünen Wachstum“ wird damit mit konkreten Projekten unterfüttert.
Insiderkauf setzt zusätzliches Signal
Ein weiterer Mosaikstein kommt von der Unternehmensführung selbst. Laut einer aktuellen EQS-Meldung hat Aufsichtsratsmitglied Ute Gerbaulet Aktien des Konzerns gekauft. Solche Directors’ Dealings werden am Markt häufig als Zeichen interner Zuversicht gewertet, insbesondere wenn sie in Phasen stattfinden, in denen der Kurs bereits deutlich gelaufen ist.
Der relative Abstand zum 50‑Tage-Durchschnitt von knapp 1 % und ein RSI von 59,8 deuten darauf hin, dass der Titel weder überhitzt noch ausverkauft wirkt. Das technische Bild fügt sich damit in das grundsätzlich konstruktive fundamentale Umfeld ein.
Fazit: Solides Fundament für die nächsten Monate
Die Aktie vereint derzeit mehrere positive Faktoren: klar erhöhte Kursziele, die Aufnahme in die „Analyst Focus List“ von JPMorgan, eine durch Wettbewerberprobleme bestätigte Kapitaldisziplin und operative Fortschritte in Kernmärkten. Hinzu kommt ein Insiderkauf, der das Vertrauen aus den eigenen Reihen unterstreicht.
Die wichtigsten Punkte im Überblick:
- JPMorgan-Kursziel auf 51 Euro angehoben, Einstufung „Overweight“, „Positive Catalyst Watch“
- Australien-Exit durch das gestoppte Projekt „Kent“ wirkt im Lichte des AGL-Rückzugs strategisch vorteilhaft
- Neue und repowerte Windparks in Spanien und Deutschland stärken das operative Profil
- Insiderkauf durch ein Aufsichtsratsmitglied unterstützt das positive Sentiment
Für die kommenden Monate rücken vor allem die geplanten Signale zur Nutzung freier Mittel und das erwartete Ergebniswachstum im ersten Quartal 2026 in den Vordergrund. Gelingt hier die angekündigte Umsetzung, könnte der aktuell moderate Abstand zu den genannten Kurszielen schrittweise geschlossen werden.
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