Nach einem turbulenten Börsenjahr sendet der dänische Offshore-Riese ein starkes operatives Lebenszeichen. Mit der ersten Stromlieferung aus dem riesigen Projekt Borkum Riffgrund 3 untermauert der Konzern seine Marktführerschaft in Deutschland. Doch reicht dieser operative Erfolg aus, um die anhaltende Skepsis der Analysten endgültig zu vertreiben?

Strom fließt in der Nordsee

Am 3. Dezember 2025 hat Ørsted mit der ersten Stromeinspeisung aus Borkum Riffgrund 3 einen entscheidenden Schritt vollzogen. Das Projekt, das gemeinsam mit Nuveen Infrastructure betrieben wird, liegt rund 72 Kilometer vor der deutschen Küste und soll im ersten Quartal 2026 den vollen kommerziellen Betrieb aufnehmen. Mit einer Gesamtkapazität von 913 MW handelt es sich um das bisher größte Offshore-Projekt des Unternehmens in Deutschland.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Orsted?

Für die finanzielle Planbarkeit sorgen langfristige Stromabnahmeverträge (CPPAs) über insgesamt 786 MW. Namhafte Konzerne wie Amazon, BASF, Covestro und Google haben sich Kapazitäten gesichert. Diese Verträge laufen zwischen 10 und 25 Jahren und garantieren Ørsted stabile Einnahmen, unabhängig von kurzfristigen Strompreisschwankungen. Patrick Harnett, Chief Construction Officer, betonte die Bedeutung des Projekts für die europäische Energieunabhängigkeit und die Schaffung lokaler Arbeitsplätze.

Analysten bleiben vorsichtig

Trotz der operativen Fortschritte bleibt die Stimmung am Finanzmarkt gemischt. Die Citi-Analystin Jenny Ping hob am 3. Dezember das Kursziel zwar von 105,60 DKK auf 122 DKK an, behielt jedoch ihre „Sell“-Einstufung bei. Diese Anpassung spiegelt eine Neubewertung der Erwartungen wider, signalisiert aber noch keine fundamentale Entwarnung.

Die Aktie blickt auf ein schwieriges Jahr zurück und liegt seit Jahresbeginn rund 59 Prozent im Minus. Allerdings zeigte sich zuletzt eine Bodenbildung: In den vergangenen vier Wochen verzeichnete der Titel eine Erholung von rund 21,7 Prozent, was auf eine gewisse Beruhigung hindeutet.

Kapitalerhöhung und Umbau

Hintergrund der Kursschwäche war unter anderem eine massive Kapitalerhöhung im Oktober 2025 über 60 Milliarden DKK (ca. 9,35 Milliarden US-Dollar). Diese Maßnahme war notwendig, um die Bilanz zu stärken und US-Projekte wie Sunrise Wind trotz regulatorischer Gegenwinde zu finanzieren.

Parallel dazu treibt das Management den Konzernumbau voran. Bis Ende 2027 sollen rund 2.000 Stellen gestrichen werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Mit aktuell 8,1 GW im Bau befindlicher Kapazität und dem Verkauf von Anteilen am britischen Projekt Hornsea 3 fokussiert sich Ørsted auf eine effizientere Kapitalallokation.

In Deutschland festigt das Unternehmen mit der Fertigstellung von Borkum Riffgrund 3 seine Position: Ab Anfang 2026 wird Ørsted hierzulande über eine installierte Leistung von rund 2,5 GW verfügen und damit mehr als 20 Prozent der gesamten deutschen Offshore-Kapazität betreiben.

Der Blick der Anleger richtet sich nun auf den 9. Dezember 2025, wenn das Unternehmen auf der UBS Nordic Investor Days Conference weitere Einblicke in die Strategie gewähren dürfte. Zudem werden die Ergebnisse für das vierte Quartal am 6. Februar 2026 zeigen, ob die bestätigte EBITDA-Prognose von 24 bis 27 Milliarden DKK für das Gesamtjahr 2025 erreicht wurde.

Orsted-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Orsted-Analyse vom 06. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Orsted-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Orsted-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 06. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Orsted: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...