Rolls-Royce setzt seine Transformation fort. Anfang Dezember 2025 verkündete der britische Triebwerkshersteller gleich mehrere Partnerschaften, die das Wachstum in seinen Kernbereichen Luftfahrt, Verteidigung und Energiesysteme untermauern sollen. Parallel laufen Aktienrückkäufe und operative Verbesserungen – doch die Börse reagiert verhalten.

Atomkraft-Deal über 400 Millionen Pfund

Am 5. Dezember schloss die Sparte Rolls-Royce Submarines eine strategische Partnerschaft mit drei Nuklearspezialisten: Assystem, AtkinsRéalis und Frazer-Nash. Der Vertrag hat ein Volumen von bis zu 400 Millionen Pfund und gilt als einer der größten Lieferantenverträge in der Geschichte der U-Boot-Sparte.

Das Ziel: Die britischen U-Boot-Programme stärken und das Defence Nuclear Enterprise ausbauen – einschließlich der Verpflichtungen aus dem AUKUS-Abkommen zwischen Australien, Großbritannien und den USA. Rolls-Royce will den Standort Raynesway in Derby verdoppeln und über 1.000 neue Stellen schaffen.

Chris Walker, Lieferketten-Direktor bei Rolls-Royce Submarines, sprach von einer „nuklearen Renaissance" in Großbritannien mit stetig wachsender Nachfrage nach Expertenwissen.

Rechenzentren im Fokus

Einen Tag zuvor, am 4. Dezember, sicherte sich Rolls-Royce eine fünfjährige Rahmenvereinbarung mit dem britischen Stromversorger AVK. Die Partnerschaft garantiert Produktionskapazitäten für mtu-Notstromaggregate der Serie 4000, die in Rechenzentren eingesetzt werden – ein Markt mit hohem Wachstum.

AVK nutzt mtu-Motoren seit über 20 Jahren. Allein im vergangenen Jahrzehnt lieferte Rolls-Royce 600 mtu-Aggregate. Nun sollen auch HVO-kompatible Lösungen für nachhaltige Stromerzeugung entwickelt werden.

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Solide Zahlen, klare Ziele

Die strategischen Ankündigungen bauen auf der robusten operativen Entwicklung auf, die Rolls-Royce Mitte November bestätigte. CEO Tufan Erginbilgic bekräftigte die Jahresziele 2025:

  • Operativer Gewinn: 3,1 bis 3,2 Milliarden Pfund
  • Freier Cashflow: 3,0 bis 3,1 Milliarden Pfund

Im Vorjahr lag der operative Gewinn bei 2,5 Milliarden Pfund, der freie Cashflow bei 2,4 Milliarden.

Im zivilen Luftfahrtbereich stiegen die Flugstunden großer Triebwerke bis Oktober 2025 um 8 Prozent im Jahresvergleich auf 109 Prozent des Niveaus von 2019. Aufträge kamen von IndiGo, Malaysia Airlines und Avolon. Airbus zeichnete Rolls-Royce mit einem Lieferantenpreis in der Kategorie „Ramp up and Operational Excellence" aus – erstmals für einen Triebwerkshersteller.

Die Verteidigungssparte profitiert vom Global Combat Air Programme und dem britisch-türkischen Abkommen über 20 Eurofighter Typhoon mit Rolls-Royce-EJ200-Triebwerken. Die SMR-Sparte (Small Modular Reactors) kam bei Great British Energy-Nuclear in die engere Auswahl und erreichte in Schweden mit Vattenfall die Endphase eines Technologie-Wettbewerbs.

Bonitätsverbesserung und Kapitalrückfluss

Moody's hob das langfristige Rating Ende November von Baa2 auf Baa1 an, mit positivem Ausblick. Als Begründung nannte die Ratingagentur die starke operative Entwicklung und die Netto-Cash-Position. Die Liquidität beträgt rund 8,3 Milliarden Pfund.

Das Aktienrückkaufprogramm über eine Milliarde Pfund läuft planmäßig: Ende Oktober waren bereits 0,9 Milliarden Pfund abgeschlossen. Inklusive Dividenden will Rolls-Royce 2025 insgesamt 1,9 Milliarden Pfund an die Aktionäre zurückgeben.

Kurs unter Höchststand, Analysten optimistisch

Analysten bleiben mehrheitlich positiv gestimmt. RBC Capital Markets startete die Coverage mit „Outperform" und einem Kursziel von 12,75 Pfund. Goldman Sachs bewertet die Aktie mit „Buy". Morningstar sieht einen fairen Wert bei 11,20 Pfund und stuft die Titel als angemessen bewertet ein.

Am 26. Februar 2026 legt Rolls-Royce die vollständigen Ergebnisse für 2025 vor. Bis dahin dürfte die Frage im Raum stehen, ob die strategischen Partnerschaften und die starke operative Basis ausreichen, um die Aktie wieder an frühere Höchststände heranzuführen.

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