QuantumScape Aktie: Korrektur hält an

Nach einer beeindruckenden Rallye im bisherigen Jahresverlauf legt die QuantumScape-Aktie eine deutliche Atempause ein. Doch die jüngsten Kursverluste und Verkäufe durch Führungskräfte sorgen für Verunsicherung bei den Anlegern. Während das Unternehmen technologische Fortschritte meldet, testen die Bären nun eine entscheidende charttechnische Unterstützung.

Abkühlung nach der Rallye

Der Titel steht aktuell unter Druck und gab am Freitag um 3,24 Prozent auf 12,55 US-Dollar nach. Diese Bewegung ist Teil einer breiteren Korrektur: Auf Sicht von 30 Tagen verlor das Papier über 26 Prozent an Wert. Zwar notiert die Aktie mit einem Plus von über 126 Prozent seit Jahresanfang weiterhin deutlich über den Tiefstständen, doch die hohe Volatilität zeugt von der Nervosität im Markt.

Marktbeobachter richten ihren Blick nun auf die Marke von 12,50 US-Dollar. Sollte diese Unterstützung in der kommenden Handelswoche nicht halten, könnte sich der Abwärtsdruck weiter intensivieren.

Insider verkaufen, Analysten beobachten

Ein wesentlicher Belastungsfaktor für die Stimmung sind aktuelle Insider-Aktivitäten. Daten zeigen, dass Führungskräfte, darunter CFO Kevin Hettrich, Ende November Aktienpakete veräußerten. Solche Transaktionen werden von Anlegern oft genau beobachtet, da sie Rückschlüsse auf die interne Einschätzung der Bewertung zulassen könnten.

Dem gegenüber steht das Interesse von Analysten wie Mark Delaney von Goldman Sachs, der aufgrund seiner historischen Trefferquote bei dieser Aktie Beachtung findet. Die Meinungen am Markt gehen jedoch auseinander, da die Bewertung des Unternehmens weiterhin fast ausschließlich auf Zukunftshoffnungen basiert.

Technologie trifft auf fundamentale Realität

Der aktuelle Börsenwert preist die technologische Roadmap des Batterieentwicklers bereits ambitioniert ein. QuantumScape verweist auf Fortschritte beim "Cobra"-Keramikseparator-Prozess und die Auslieferung von B1-Mustern. Diese Schritte sind für den Übergang von der Forschung zur kommerziellen Produktion essenziell.

Fundamental bleibt das Bild jedoch herausfordernd. Das Unternehmen erwirtschaftet noch keine GAAP-Umsätze und verbuchte im dritten Quartal einen Verlust von knapp 106 Millionen US-Dollar. Zwar verweist das Management auf "Customer Billings" in Höhe von rund 12,8 Millionen US-Dollar als Indikator für künftiges Potenzial, doch traditionelle Bewertungskennzahlen deuten im Branchenvergleich auf eine hohe Prämie hin.

Für die weitere Kursentwicklung wird entscheidend sein, ob die Unterstützung bei 12,50 US-Dollar den Verkaufsdruck der letzten Wochen bremsen kann oder ob die Diskrepanz zwischen Bewertung und aktuellen Einnahmen eine tiefere Korrektur erzwingt.