Puma Aktie: Übernahme-Poker läuft!
Der chinesische Sportartikelhersteller Anta Sports prüft ein Übernahme-Angebot für Puma – und schickt die Aktie damit auf eine Achterbahnfahrt. Nach einem spektakulären Kurssprung von 19% in der Vorwoche folgt nun die Ernüchterung: Am Dienstag gibt der Kurs um 2% nach, belastet durch eine Kursziel-Senkung von RBC Capital Markets. Doch die zentrale Frage bleibt: Kommt der Deal zustande – oder verpuffen die Hoffnungen der Anleger?
Die Gemengelage ist komplex: Während die Übernahmefantasie den Kurs befeuert, kämpft Puma mit strukturellen Problemen. Ein Verlust von 2 Euro je Aktie wird für 2025 erwartet, 900 weitere Stellen sollen abgebaut werden. Gleichzeitig setzt das Unternehmen strategische Akzente – etwa mit der Eröffnung des größten Europa-Flagship-Stores in London. Steht Puma vor der Rettung durch chinesisches Kapital oder droht ein weiterer Absturz?
RBC senkt Kursziel: Belastung durch US-Rückzug
Analyst Piral Dadhania von RBC Capital Markets senkte das Kursziel von 18 auf 17 Euro – deutlich unter dem Konsens von 23 Euro. Der Grund: Pumas Ausstieg aus dem US-Joint-Venture United Legwear belastet die kurzfristigen Ergebniserwartungen. Die Einstufung "Sector Perform" signalisiert: Kein klarer Kauf, aber auch kein Verkaufssignal.
Die Analystenlandschaft zeigt ein gespaltenes Bild:
- 4 von 12 Analysten raten zum Kauf
- 6 empfehlen Halten
- 2 votieren für Verkauf
- Kurszielspanne: 15 Euro (JP Morgan) bis 40 Euro (Berenberg Bank)
Die extreme Spreizung der Kursziele spiegelt die Unsicherheit über Pumas Zukunft wider. Wird der Turnaround gelingen – oder kommt die Erlösung durch einen Käufer?
Anta und Li Ning im Bieterwettlauf?
Bloomberg-Berichte hatten den Kurssprung ausgelöst: Anta Sports arbeitet mit Beratern an einem möglichen Übernahme-Angebot. Auch der chinesische Konkurrent Li Ning soll Finanzierungsoptionen mit Banken besprechen. Japanische Hersteller wie Asics wurden ebenfalls als Interessenten genannt – Asics dementierte allerdings bereits.
Das größte Hindernis dürfte die Pinault-Familie sein. Die französischen Milliardäre halten über ihre Holdinggesellschaft Artémis 29% an Puma. François-Henri Pinault bezeichnete die Beteiligung als "interessant, aber nicht strategisch" – eine Formulierung, die auf hohe Preisvorstellungen hindeutet. Bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 3 Milliarden Euro müsste ein Bieter deutlich mehr auf den Tisch legen, um die Pinaults zum Verkauf zu bewegen.
Chinesische Sportartikelhersteller haben in den vergangenen Jahren aggressiv expandiert und westliche Marken ins Visier genommen. Eine Übernahme von Puma würde Anta oder Li Ning einen wertvollen Markenzugang in Europa und den USA verschaffen – genau dort, wo beide noch schwach aufgestellt sind.
London-Flagship als strategisches Statement
Während die Übernahmespekulationen toben, setzt Puma operative Akzente. Am 1. Dezember eröffnete der größte europäische Flagship-Store an Londons Oxford Street – auf 2.230 Quadratmetern und nur wenige Meter von Selfridges entfernt.
"Es ist unser erster Flagship-Store in Europa, der uns die Chance gibt, mit mehr Menschen als je zuvor in Kontakt zu treten", erklärte CEO Arthur Hoeld. Der Store bietet Personalisierungsbereiche, eine digitale Laufwand zur Präsentation der NITRO-Technologie und einen Archivbereich mit 77 Jahren Firmengeschichte. Eine exklusive London-Kollektion mit Union Jack und Harris Tweed soll britische Käufer ansprechen.
Die Eröffnung ist Teil der im Oktober angekündigten strategischen Neuausrichtung. Ob diese Offensive reicht, um Puma aus der Krise zu führen, bleibt fraglich. Seit Jahresbeginn stürzte die Aktie um 54% ab – das schlechteste Börsenjahr der Firmengeschichte droht.
Restrukturierung mit Schmerzen
Die fundamentalen Herausforderungen bleiben massiv. Das "nextlevel"-Kosteneffizienzprogramm sieht den Abbau von 900 weiteren Stellen vor. Einmalkosten von bis zu 75 Millionen Euro werden 2025 erwartet. Der bereinigte EBIT-Ausblick liegt zwischen 520 und 600 Millionen Euro.
Die Eckdaten der Krise:
- Erwarteter Verlust 2025: rund 2 Euro je Aktie
- Vorjahresgewinn: 1,89 Euro je Aktie
- 10-Jahres-Tief am 21. November 2025 erreicht
- Marktkapitalisierung: 3 Milliarden Euro (Peak 2021: über 17 Milliarden Euro)
Erst 2027 rechnet der Analystenkonsens mit einer Rückkehr zu nachhaltigem Wachstum. Bis dahin bleibt Puma ein Sanierungsfall – oder eben ein Übernahmekandidat.
Was jetzt entscheidend ist
Die nächsten Quartalszahlen werden am 25. Februar 2026 veröffentlicht. Bis dahin dürften die Übernahmespekulationen die Kursentwicklung dominieren. Doch Anleger sollten realistisch bleiben: Eine Übernahme ist alles andere als sicher. Die Pinault-Familie wird einen hohen Preis fordern, und chinesische Bieter könnten auf regulatorische Hürden in Europa stoßen.
Sollte kein Deal zustande kommen, droht der Aktie weiterer Abwärtsdruck. Die Restrukturierung wird Zeit brauchen, die Profitabilität bleibt schwach. Der RSI von 73,2 deutet zudem auf eine kurzfristige Überhitzung nach der jüngsten Rally hin. Mit einer 30-Tage-Volatilität von über 66% bleibt Puma ein hochriskantes Investment – Übernahmefantasie hin oder her.
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