Eigentlich gilt der Konsumgüter-Riese als Stabilitätsanker im Depot, der Marktphasen hoher Unsicherheit abfedern soll. Doch aktuell erleben Aktionäre das Gegenteil: Die Papiere notieren nahe am 52-Wochen-Tief und haben seit Jahresbeginn über 25 Prozent an Wert verloren. Auslöser für die jüngste Verkaufswelle sind alarmierende Aussagen des Managements zur Kaufkraft der US-Verbraucher, die Zweifel am defensiven Charakter der Aktie wecken.

Klare Worte des Finanzvorstands

Die jüngste Abwärtsdynamik wurde maßgeblich durch einen Auftritt von Finanzvorstand Andre Schulten auf einer Investorenkonferenz Anfang Dezember befeuert. Seine Kommentare zur aktuellen Marktlage fielen ungewohnt nüchtern aus. Schulten bezeichnete das Umfeld in den USA als extrem volatil – möglicherweise so volatil wie seit langem nicht mehr.

Konkret berichtete das Management von signifikanten Rückgängen sowohl beim Absatzvolumen als auch beim Wert in den Monaten Oktober und November. Als Gründe führte der Konzern verzögerte staatliche Sozialleistungen und eine spürbare Nervosität bei den Verbrauchern an. Besonders Haushalte mit geringerem Einkommen halten sich derzeit stark zurück. Diese Entwicklung steht im direkten Kontrast zur Stabilität, die Anleger normalerweise von dem Konzern erwarten.

Analysten reagieren mit Kurszielkürzungen

Die Reaktion der Wall Street ließ nicht lange auf sich warten. Die Deutsche Bank senkte ihr Kursziel von 176 auf 171 US-Dollar und löste damit weiteren Verkaufsdruck aus. Auch andere Häuser wie UBS, BNP Paribas Exane und die Bank of America kürzten ihre Ziele, wenngleich die meisten Analysten ihre grundsätzliche "Moderate Buy"-Einstufung beibehalten.

Die fundamentale Skepsis spiegelt sich im Chart wider: Mit einem aktuellen Kurs von 120,44 Euro notiert die Aktie nur noch knapp über dem 52-Wochen-Tief von 118,90 Euro. Der Sektor für Basiskonsumgüter gehört im Jahr 2025 generell zu den schwächsten Marktsegmenten, wobei Procter & Gamble den Abwärtstrend anführt.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Procter & Gamble?

Umbau und Dividende als Stütze

Um der schwachen Nachfrage und steigenden Kosten zu begegnen, hat das Unternehmen bereits im Juni eine umfassende Restrukturierung angekündigt. Geplant ist der Abbau von bis zu 7.000 Stellen außerhalb der Produktion sowie eine Bereinigung des Produktportfolios. Allerdings rechnet das Management für das Geschäftsjahr 2026 auch mit Belastungen durch Zölle in Höhe von rund 400 Millionen US-Dollar nach Steuern.

Einziger Lichtblick bleibt für viele Investoren die Dividendenhistorie. Als "Dividendenkönig" hat Procter & Gamble die Ausschüttung seit 69 Jahren in Folge erhöht. Beim aktuellen Kursniveau liegt die Dividendenrendite bei etwa 3,0 Prozent, was zumindest eine gewisse Untergrenze für die Bewertung darstellen könnte.

Diskrepanz zwischen Realität und Prognose

Trotz der warnenden Worte zum laufenden Quartal bestätigte das Management die Prognose für das Gesamtjahr 2026, die ein organisches Umsatzwachstum von bis zu 4 Prozent vorsieht. Hier liegt der zentrale Konflikt für Anleger: Die schwachen Absatzzahlen im Oktober und November stehen in direktem Widerspruch zur bestätigten Jahresprognose. Sollte sich die Kaufzurückhaltung in den USA fortsetzen, wächst das Risiko, dass diese Ziele in den kommenden Quartalen doch noch revidiert werden müssen.

Procter & Gamble-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Procter & Gamble-Analyse vom 10. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Procter & Gamble-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Procter & Gamble-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 10. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Procter & Gamble: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...