Palantir Aktie: Zwischen Rekorden und Zweifel
Palantir liefert operativ neue Bestmarken und holt sich einen Großauftrag der US-Marine – trotzdem tut sich die Aktie nach der jüngsten Korrektur schwer. Der Markt ringt damit, wie viel Wachstum schon im Kurs steckt und wie gefährlich Insiderverkäufe wirklich sind. Im Kern geht es um die Frage, ob die starke Story aus Verteidigung und KI-Infrastruktur die aktuelle Konsolidierung auflösen kann.
Großauftrag der US-Marine
Auslöser der jüngsten Nachrichtenlage ist ein bestätigter Vertrag über 448 Millionen US-Dollar mit der US Navy. Der am 9. Dezember 2025 vereinbarte Deal sieht vor, dass Palantir seine KI-basierte Plattform „ShipOS“ in der Flotte ausrollt, zunächst mit Fokus auf die U-Boot-Flotte.
Ziel des Systems ist es, Wartungsplanung und Instandhaltung deutlich zu beschleunigen. Nach Unternehmensangaben sollen Abläufe, die bisher Stunden dauern, auf wenige Minuten reduziert werden. Für das Pentagon ist das ein Beitrag zur Einsatzbereitschaft – für Palantir ein weiterer Beleg für die wachsende Verankerung im US-Verteidigungssektor.
Rekordzahlen, aber Skepsis bei der Bewertung
Operativ präsentiert Palantir derzeit Rekordergebnisse. Im dritten Quartal 2025 erzielte das Unternehmen:
- Umsatz von 1,181 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 63 % gegenüber dem Vorjahr
- Wachstum im US-Commercial-Geschäft von 121 % im Jahresvergleich
- Einen Rule-of-40-Wert von 114 %, also eine Kombination aus hoher Wachstumsdynamik und Profitabilität
Fundamental liefert Palantir damit genau das, was Wachstumsinvestoren sehen wollen. Doch die Kursentwicklung signalisiert, dass vieles davon bereits im Vorfeld eingepreist war. Nach einer starken Rally seit Jahresanfang – die Aktie liegt 2025 deutlich im Plus – kam es zuletzt zu einer spürbaren Korrektur, der Kurs hat sich vom 52‑Wochen-Hoch um gut zwölf Prozent entfernt.
Aktuell notiert die Aktie bei 158,12 Euro, was trotz der jüngsten Schwäche noch immer einem Anstieg von über 115 % seit Jahresbeginn entspricht. Diese Diskrepanz zwischen operativem Rückenwind und bereits gelaufener Kursperformance nährt die Bewertungsdebatte.
Insiderverkäufe und Positionsabbau
Zusätzlichen Druck bringt die jüngste Insideraktivität. CEO Alex Karp hat am 20. und 21. November 2025 Palantir-Aktien im Volumen von rund 66 Millionen US-Dollar am offenen Markt verkauft. Solche Transaktionen können zwar Teil einer normalen Vermögensplanung sein, die Größenordnung und der Zeitpunkt nahe am Hochkurs verstärken allerdings die Vorsicht vieler Anleger.
Parallel dazu haben große Adressen wie ARK Invest Anfang Dezember ihre Positionen reduziert. Diese Verkäufe liegen zwar inzwischen mehr als eine Woche zurück, haben aber eine klare Erzählung geprägt: Nach der Rally nutzen institutionelle Investoren die hohen Bewertungen zur Gewinnmitnahme. Dieses Narrativ belastet die kurzfristige Dynamik der Aktie weiter.
Infrastruktur-Offensive mit „Chain Reaction“
Abseits der Verteidigungsgeschäfte arbeitet Palantir daran, sich in einer weiteren strategisch wichtigen Nische zu positionieren: der Energieversorgung für KI-Rechenzentren. Unter dem Projektnamen „Chain Reaction“ kooperiert das Unternehmen mit NVIDIA und dem Energieversorger CenterPoint Energy.
Im Kern geht es darum, Energienetze so zu optimieren, dass sie die steigende Last durch Rechenzentren und KI-Workloads verkraften. Palantir bringt die Software- und Datenplattform, NVIDIA die Hardware-Power, CenterPoint die Infrastrukturseite ein. Damit adressiert das Trio die „Energie-Engstelle“ der KI-Revolution – einen Engpass, der in den nächsten Jahren an Bedeutung weiter zunehmen dürfte.
Fazit: Konsolidierung trotz Wachstumsschub
In der Summe prallen bei Palantir derzeit zwei Kräfte aufeinander: Auf der einen Seite stehen ein bestätigter Verteidigungsauftrag über 448 Millionen US-Dollar, dreistellige Wachstumsraten im US-Commercial-Geschäft und eine Rule-of-40-Kennzahl von 114 %. Auf der anderen Seite sorgen eine bereits starke Kursperformance seit Jahresbeginn, spürbare Insiderverkäufe von 66 Millionen US-Dollar und Positionsabbauten großer Fonds für eine nüchternere Bewertung.
Kurzfristig spricht vieles für eine Fortsetzung der Konsolidierungsphase, in der der Markt die hohe Bewertung und das starke Wachstum neu austariert. Entscheidend wird sein, ob Folgeaufträge im Verteidigungsbereich und Fortschritte bei Projekten wie „Chain Reaction“ in den kommenden Quartalen genug Substanz liefern, um den jüngsten Bewertungsaufschlag nachhaltig zu rechtfertigen.
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