Der Datenanalyse-Spezialist Palantir hat seine Investoren mit einem spektakulären Quartal überrascht – doch die Aktie stürzt trotzdem ab. Erstmals knackte das Unternehmen die Milliarden-Marke beim Umsatz, verdoppelte den Gewinn und hob die Jahresprognose an. Warum reagiert der Markt dann mit Verkäufen?

Historisches Quartal wird abgestraft

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 48 Prozent Umsatzwachstum auf über eine Milliarde Dollar, ein GAAP-Nettogewinn von 326,7 Millionen Dollar – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Das Management zeigte sich so zuversichtlich, dass es die Jahresziele nach oben korrigierte.

Doch während die Geschäftszahlen durch die Decke gehen, rauscht die Aktie in die entgegengesetzte Richtung. Der Titel verlor deutlich an Wert, was die Nervosität am Markt widerspiegelt.

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Bewertung wird zum Bumerang

Das Problem liegt in der schwindelerregenden Bewertung. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 800 und dem 100-fachen der erwarteten Umsätze hat sich Palantir in luftige Höhen katapultiert. Jeder noch so kleine Fehltritt könnte zu einem dramatischen Absturz führen.

Genau diese Angst treibt nun Momentum-Trader aus ihren Positionen. Algorithmen verstärken den Verkaufsdruck zusätzlich, da selbst hervorragende Nachrichten nicht mehr ausreichen, um die extremen Erwartungen zu erfüllen.

Kommerzgeschäft boomt, Regierungsaufträge wackeln

Besonders erfreulich entwickelt sich das US-Kommerzgeschäft mit einem Rekord-Auftragsvolumen von 803 Millionen Dollar. Die Künstliche-Intelligenz-Plattform AIP findet zunehmend Anklang bei Unternehmenskunden.

Gleichzeitig braut sich jedoch ein Sturm im traditionellen Regierungsgeschäft zusammen. Das Pentagon hat Software-Projekte im Wert von rund 800 Millionen Dollar auf Eis gelegt – ein Warnschuss für alle Regierungsdienstleister. Diese Entwicklung fügt dem ohnehin angespannten Marktumfeld eine weitere Unsicherheit hinzu.

Die Frage bleibt: Ist die Bewertung einfach zu hoch geworden, oder nutzen kluge Anleger die Schwäche für einen Einstieg?

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