Oxford Lane Capital: Analysten im Clinch

Oxford Lane Capital sorgte gestern für ordentlich Wirbel an der Wall Street. Zwei diametral entgegengesetzte Analystenberichte erschienen am selben Tag und zeichnen völlig gegensätzliche Bilder des High-Yield-Fonds. Während ein Report mit einem knallharten "Strong Sell" warnt, sieht der andere bullische Chancen. Selten prallten Meinungen so hart aufeinander.

Sell oder Buy? Die Schlacht der Analysten

Die Fronten könnten nicht verhärteter sein. Seeking Alpha schlug gestern mit einer "Strong Sell"-Empfehlung zu und warnt vor schwerwiegenden Problemen. Trotz der hohen Ausschüttungsrendite leide die Aktie unter massiver Kurserosion und Kapitalverlust. Das Investment in die riskantesten CLO-Tranchen führe zu volatilen Erträgen - und selbst mit reinvestierten Ausschüttungen habe der Titel seit dem Börsengang negative Gesamtrenditen produziert.

StockStory kontert am selben Tag mit einer bullischen Einschätzung. Das Umsatzwachstum von 28,1% über die letzten zwei Jahre spreche für Marktanteilsgewinne. Die Eigenkapitalrendite schlage den Markt deutlich und beweise das Können des Managements bei profitablen Investments.

Reverse Split als Wendepunkt?

Anfang September vollzog Oxford Lane Capital einen 1:5-Reverse-Split. Der Nettoinventarwert je Aktie wurde anschließend auf 20,02 bis 20,22 Dollar geschätzt - ein wichtiger Referenzwert für die Bewertung der CLO-Investments.

Was kommt als nächstes? Die Quartalszahlen für das am 30. September endende zweite Geschäftsquartal dürften Ende Oktober folgen. Diese Zahlen werden zeigen, welche Analystenfraktion richtig lag. Mindestens ein Analyst vergab in den letzten 90 Tagen sogar ein "Strong Buy" - die Verwirrung am Markt ist komplett.

Der Closed-End-Fonds konzentriert sich auf CLO-Investments, die durch Portfolios besicherter Unternehmenskredite gedeckt sind. Die hohe Ausschüttungsrendite lockt einkommensorientierte Anleger an, steht aber im Zentrum der aktuellen Kontroverse.