Orsted Aktie: Unglückliche Umstände?
Die US-Regierung zieht die Reißleine bei Offshore-Windkraft und schickt die Orsted-Aktie auf Talfahrt. Während ein Milliarden-Deal in Taiwan eigentlich für Entlastung sorgen sollte, dominiert die Angst vor einem politischen Kahlschlag in den USA. Was bedeutet der abrupt verhängte Baustopp für die Zukunft des dänischen Energiekonzerns?
Politischer Gegenwind aus Washington
Der Kursrutsch von über 12 Prozent auf 117,20 DKK am Dienstag spiegelt die massive Verunsicherung der Anleger wider. Auslöser war eine Anordnung der Trump-Administration, Leasingverträge auszusetzen und sofortige Baustopps für fünf große Offshore-Projekte an der US-Ostküste zu verhängen. Besonders bitter für Orsted: Das Projekt Revolution Wind ist bereits zu 85 Prozent fertiggestellt, Sunrise Wind zu etwa 40 Prozent.
Als Begründung führte US-Innenminister Doug Burgum „nationale Sicherheitsbedenken“ an und verwies auf Berichte des Pentagon über Radarstörungen und die Anfälligkeit für Drohnenschwärme. Diese 90-tägige Suspendierung bedroht branchenweit Investitionen in Höhe von rund 28 Milliarden US-Dollar. Für Orsted wandelt sich das US-Geschäft damit von bürokratischen Verzögerungen zu einer existenziellen politischen Blockade.
Taiwan-Deal verpufft
In einem normalen Marktumfeld hätte die zweite Nachricht des Tages für Kursgewinne gesorgt: Orsted verkaufte einen 55-Prozent-Anteil am Offshore-Windpark Greater Changhua 2 in Taiwan. Der Deal bringt rund 5 Milliarden DKK (ca. 790 Millionen US-Dollar) ein und beweist, dass das Geschäftsmodell des Konzerns – Projekte entwickeln und Anteile verkaufen – in Asien weiterhin funktioniert.
Mit dieser Transaktion nähert sich Orsted seinem Verkaufsziel für 2025/2026 von über 35 Milliarden DKK. Doch die Freude über die Bilanzstärkung ging im Lärm um den US-Baustopp unter. Der Markt preist derzeit eine hohe Wahrscheinlichkeit ein, dass die US-Vermögenswerte vollständig abgeschrieben werden müssen.
Analysten uneins
Die dramatische Lage spaltet die Expertenmeinungen. Während AlphaValue und Fearnley Securities den Kurssturz als Übertreibung werten und die Aktie auf „Buy“ hochstuften, bleibt die Sydbank skeptisch und rät zum Verkauf. Die Analysten dort sehen die US-Risiken als zu dominant an. Morningstar beziffert den fairen Wert zwar auf 170 DKK, warnt aber vor einem Absinken auf 146 DKK, sollten die US-Projekte endgültig scheitern. Technisch hat der Rutsch unter 120 DKK die Aktie, die seit Jahresbeginn bereits rund 65 Prozent verloren hat, in unbekanntes Terrain befördert.
Blick nach vorn
Für Investoren wird die nahe Zukunft von juristischen und politischen Entscheidungen bestimmt. Orsted prüft rechtliche Schritte gegen die Anordnung; eine einstweilige Verfügung könnte für eine kurzfristige Entlastung sorgen. Entscheidend bleibt jedoch das Ergebnis der 90-tägigen Sicherheitsüberprüfung durch das Pentagon. Signalisieren die Behörden Kompromissbereitschaft durch Anpassungen statt Stornierungen, besteht Erholungspotenzial. Bleibt die Blockade bestehen, dürfte auch die Kapitalstruktur trotz der Einnahmen aus Taiwan erneut unter Druck geraten.
Orsted-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Orsted-Analyse vom 24. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Orsted-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Orsted-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Orsted: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








