Orsted Aktie: Meilenstein erreicht

Der dänische Offshore-Windriese Orsted hat aus seinem größten deutschen Windpark erstmals Strom ins Netz eingespeist. Das 913-MW-Projekt Borkum Riffgrund 3 markiert damit den Übergang von der Bauphase zur Stromproduktion – und liefert Anlegern einen konkreten Gegenpol zu den jüngsten Turbulenzen im US-Geschäft.

Deutschlands größter Orsted-Park nimmt Betrieb auf

Rund 72 Kilometer vor der deutschen Nordseeküste drehen sich die ersten der insgesamt 83 Siemens-Gamesa-Turbinen. Jede Anlage verfügt über eine Leistung von 11 MW. Besonderheit: Borkum Riffgrund 3 kommt ohne eigene Offshore-Umspannstation aus. Stattdessen fließt der Strom über 66-kV-Kabel direkt zur DolWin-epsilon-Plattform des Netzbetreibers TenneT.

Das Projekt wird als 50/50-Joint-Venture mit Nuveen Infrastructure realisiert. Die vollständige Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2026 geplant. Dann wird Orsted in Deutschland eine Gesamtkapazität von rund 2,5 GW erreichen – einschließlich der bereits laufenden Parks Borkum Riffgrund 1 und 2 sowie Gode Wind 1, 2 und 3.

Langfristige Abnahmeverträge sichern Erlöse

Ein zentraler Stabilitätsfaktor: 786 MW der Gesamtkapazität sind bereits über Corporate Power Purchase Agreements (CPPAs) abgesichert. Die Laufzeiten dieser Stromlieferverträge reichen von 10 bis 25 Jahren und reduzieren die Abhängigkeit von volatilen Großhandelspreisen erheblich.

Die wichtigsten Abnehmer:
* Amazon: 350 MW
* BASF: 186 MW
* Covestro: 100 MW
* REWE-Gruppe: 100 MW
* Google: 50 MW

Konkreter Fortschritt statt Worthülsen

Während die Anpassungen im US-Portfolio der Dänen zuletzt für Gegenwind sorgten, liefert Borkum Riffgrund 3 nun messbare Ergebnisse. Die Installation der verbleibenden Turbinen läuft planmäßig. Mit der Fertigstellung Anfang 2026 verfestigt Orsted seine Position als führender Offshore-Entwickler in Europa – gestützt durch langfristige Verträge mit zahlungskräftigen Industriekunden.