Oracle steht unter massivem Druck. Die Aktie steuert auf das schlechteste Quartal seit dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2001 zu – ein Minus von rund 32 Prozent seit Anfang Oktober. Der Grund: Ein gigantisches Investitionsprogramm für künstliche Intelligenz bringt die Bilanz an ihre Grenzen.

50 Milliarden Dollar auf Pump

Das Kernproblem ist greifbar: Oracle will im laufenden Geschäftsjahr 2026 rund 50 Milliarden Dollar in den Ausbau seiner Cloud-Infrastruktur stecken – doppelt so viel wie noch vor einem Jahr. Die Investitionen zielen auf die Partnerschaft mit OpenAI und den Aufbau von KI-Rechenzentren ab. Doch die Finanzierung dieser Offensive bringt das Unternehmen ins Straucheln.

Die Belastungen im Überblick:
* Negativer freier Cashflow: Im November-Quartal rutschte der freie Cashflow auf minus 10 Milliarden Dollar – Analysten hatten mit einem positiven Wert gerechnet.
* Massive Leasingverpflichtungen: Oracle hat Verträge über geschätzte 248 Milliarden Dollar für Server und Rechenzentren abgeschlossen.
* Steigende Schuldenkosten: Credit Default Swaps auf Oracle-Anleihen verteuerten sich zuletzt deutlich. Die Ratingagentur D.A. Davidson warnte, das Investment-Grade-Rating sei gefährdet.

Insider verkaufen – Institutionelle ziehen sich zurück

Parallel zur operativen Krise mehren sich die Verkaufssignale: CEO Clayton Magouyrk trennte sich von 10.000 Aktien im Wert von 1,93 Millionen Dollar zu einem Preis von rund 192,50 Dollar je Anteil. Gleichzeitig reduzierte der institutionelle Investor ZWJ Investment Counsel seine Position um 17,6 Prozent. Beides verstärkt die negative Stimmung am Markt.

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Das OpenAI-Dilemma

Die Ironie der Lage: Ausgerechnet der 300-Milliarden-Dollar-Deal mit OpenAI – eigentlich die größte Wachstumschance – belastet die Aktie am stärksten. Die Vereinbarung verpflichtet Oracle zum Bau gewaltiger "Stargate"-Supercomputer-Cluster. Doch die Kosten dafür übersteigen derzeit bei weitem die kurzfristigen Erträge.

Die jüngsten Quartalszahlen verschärften die Zweifel: Mit einem Umsatz von 16,06 Milliarden Dollar verfehlte Oracle die Erwartungen von 16,19 Milliarden Dollar. Investoren fragen sich zunehmend, ob das Unternehmen seine Infrastruktur schnell genug skalieren kann, ohne dabei die finanzielle Stabilität zu gefährden.

Technisch angeschlagen

Nach dem Allzeithoch von rund 345 Dollar im September hat die Aktie knapp 43 Prozent verloren. Das aktuelle Niveau um 198 Dollar markiert eine fragile Stabilisierung. Analysten beobachten kritisch, ob Oracle in den kommenden Monaten bessere Kostenkontrolle demonstrieren kann – oder ob die Bedenken über eine mögliche "KI-Blase" den Abwärtstrend fortsetzen.

Die kommenden Quartalszahlen werden zeigen müssen, ob sich die Milliarden-Wette auf künstliche Intelligenz kurzfristig auszahlt oder Oracle zunächst weitere finanzielle Durststrecken durchlaufen muss.

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