Renommierte Analysehäuser drehen der OMV den Rücken zu – oder zumindest teilweise. Berenberg und RBC Capital senkten ihre Erwartungen für den österreichischen Energiekonzern drastisch, warnen vor anhaltenden Problemen im Chemiegeschäft. Doch die Aktie zeigt sich erstaunlich widerstandsfähig. Steckt mehr dahinter als nur Trotz?

Die Kursziel-Klatsche: Analysten werden pessimistisch

Die schlechten Nachrichten kamen im Doppelpack: Berenberg bestätigte zwar weiterhin ihre Kaufempfehlung, kürzte aber das Kursziel von 56 auf 53 Euro. Der Grund? Die schwächelnde Chemiesparte bereitet den Experten Kopfzerbrechen.

RBC Capital ging noch weiter und vergab gleich ein neutrales "Sector Perform"-Rating mit einem Kursziel von nur 50 Euro. Die Botschaft ist klar:

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  • Gewinnprognosen 2025: Um 9% gesenkt
  • Erwartungen 2026: Um 3% reduziert
  • Hauptproblem: Anhaltender Abschwung im Chemiesektor
  • Hoffnungsschimmer: Strategische Konsolidierung bei Borouge Group

Aktie trotzt dem Gegenwind – aber warum?

Hier wird es interessant: Trotz der pessimistischen Analystenstimmen legte die OMV-Aktie am Freitag sogar zu. Mit einem Plus von 1,18% auf 46,44 Euro durchbrach sie sogar die wichtige 100-Tage-Linie – ein technisches Kaufsignal.

Steckt dahinter pure Ignoranz der Anleger oder haben sie etwas erkannt, was die Analysten übersehen? Die Antwort könnte bald kommen.

Der 6. Oktober wird entscheidend

Am Kapitalmarkttag muss das OMV-Management Farbe bekennen. Die Investoren erwarten klare Antworten zu den strukturellen Problemen im Chemiegeschäft und konkrete Pläne für die Ausschüttungspolitik.

Bis dahin bleibt die Frage offen: Ist die derzeitige Kursstärke nur ein Strohfeuer oder der Beginn einer nachhaltigen Trendwende? Die gesenkten Analystenerwartungen haben jedenfalls die Messlatte niedriger gelegt – manchmal ist das der beste Ausgangspunkt für positive Überraschungen.

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