Nvidia kauft das KI-Chip-Startup Groq für 20 Milliarden Dollar in bar – die mit Abstand größte Übernahme in der Unternehmensgeschichte des Halbleiter-Riesen. Der Deal, der am 24. Dezember 2025 bekannt wurde, ist eine strategische Offensive im hart umkämpften Markt für KI-Inferenz-Chips.

Dreifache Bewertung in drei Monaten

Die Übernahme markiert einen spektakulären Wertzuwachs für Groq. Erst im September 2025 hatte das Startup in einer Finanzierungsrunde 750 Millionen Dollar eingesammelt – bei einer Bewertung von 6,9 Milliarden Dollar. Zu den Investoren zählten Schwergewichte wie BlackRock, Samsung und Cisco. Nur drei Monate später zahlt Nvidia fast das Dreifache.

Nach Angaben von Alex Davis, CEO des Lead-Investors Disruptive, war Groq nicht aktiv auf Verkaufssuche. Nvidia sei mit dem Angebot auf das Unternehmen zugekommen. Der Deal umfasst alle Assets von Groq, allerdings nicht das kürzlich gestartete Cloud-Geschäft. Nvidia-CFO Colette Kress wollte sich nicht zu der Transaktion äußern.

Warum Nvidia zuschlägt

Groq wurde 2016 von ehemaligen Google-Ingenieuren gegründet, darunter CEO Jonathan Ross – einer der Entwickler von Googles Tensor Processing Unit (TPU). Diese Chips gelten als ernstzunehmende Alternative zu Nvidias dominanten Grafikprozessoren.

Mit der Übernahme sichert sich Nvidia spezialisierte Inferenz-Technologie. Inferenz bezeichnet den Prozess, bei dem trainierte KI-Modelle Ausgaben generieren – ein Marktsegment mit rasantem Wachstum, da Unternehmen weltweit KI-Anwendungen im großen Stil ausrollen. Groq peilt für 2025 einen Umsatz von rund 500 Millionen Dollar an. Der Kaufpreis entspricht damit dem 40-fachen des erwarteten Jahresumsatzes.

Zugleich schaltet Nvidia einen potenziellen Wettbewerber aus. Groqs Chips haben sich einen Namen gemacht, weil sie große Sprachmodelle besonders effizient verarbeiten können.

Kriegskasse prall gefüllt

Die 20 Milliarden Dollar sind für Nvidia problemlos stemmbar. Ende Oktober 2025 verfügte der Konzern über 60,6 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln – Anfang 2023 waren es noch 13,3 Milliarden. Die Explosion der Barreserven ist Ergebnis des beispiellosen Erfolgs im KI-Chip-Geschäft. Im jüngsten Quartal meldete Nvidia Rekordumsätze von über 57 Milliarden Dollar.

Die Groq-Übernahme übertrifft den bisherigen Rekord deutlich: 2019 hatte Nvidia den israelischen Chip-Designer Mellanox für knapp 7 Milliarden Dollar gekauft.

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Teil einer Investitions-Offensive

Der Groq-Deal reiht sich ein in eine Serie strategischer Investments:

  • OpenAI: Nvidia kündigte im September eine Beteiligung von bis zu 100 Milliarden Dollar an, allerdings liegt bislang nur eine Absichtserklärung vor
  • Intel: 5 Milliarden Dollar Investition, wobei Nvidia laut Berichten vom 24. Dezember Tests von Intels 18A-Produktionsprozess gestoppt hat
  • SchedMD: Übernahme des Entwicklers der Open-Source-Software Slurm im Dezember 2025
  • Startups: Beteiligungen an Crusoe, Cohere und CoreWeave

Zahlen unterstreichen Dominanz

Die starke Verhandlungsposition Nvidias basiert auf beeindruckenden Quartalszahlen vom 19. November 2025:

  • Umsatz: 57,0 Milliarden Dollar (+62% zum Vorjahr)
  • Rechenzentrum-Umsatz: 51,2 Milliarden Dollar (+66% zum Vorjahr)
  • Bruttomarge: 73,4%

CEO Jensen Huang sprach von "Verkäufen außerhalb jeder Skala" für die neue Blackwell-Chip-Generation und ausverkauften Cloud-GPUs. Für das laufende Quartal peilt Nvidia 65 Milliarden Dollar Umsatz an.

Bank of America-Analyst Vivek Arya sieht für Nvidias Blackwell- und Rubin-Produktlinien ein Umsatzpotenzial von 500 Milliarden Dollar über die Jahre 2025 bis 2026 – ohne neue Deals wie die Anthropic- oder OpenAI-Kooperationen.

Kartellrechtliche Hürden möglich

Die Übernahme dürfte die Aufmerksamkeit von Wettbewerbshütern auf sich ziehen. Sowohl US- als auch EU-Behörden haben Nvidias Marktposition bereits im Visier. Der Zeitplan für die behördliche Prüfung wurde nicht genannt. Groq will seine Investoren am 24. Dezember über den Deal informieren.

Die nächsten Quartalszahlen legt Nvidia am 25. Februar 2026 vor. Bereits Anfang Januar dürfte CEO Huang auf der CES 2026 weitere strategische Ankündigungen machen.

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