Nvidia sorgt an der Wall Street für Gesprächsstoff: Der Chip-Gigant hat sich mit dem KI-Startup Groq auf eine umfassende Lizenzvereinbarung geeinigt, statt das Unternehmen komplett zu übernehmen. Dieser Schritt im Wert von geschätzten 20 Milliarden Dollar wird von Analysten als taktisches Manöver gewertet, um die Dominanz im KI-Markt zu sichern, ohne dabei regulatorische Hürden zu provozieren.

Lizenz statt Übernahme

Entgegen ersten Gerüchten handelt es sich nicht um einen klassischen Aufkauf. Wie TrendForce berichtet, sichert sich Nvidia eine nicht-exklusive Lizenz für bestimmte Technologien von Groq. Das Startup bleibt als eigenständiges Unternehmen unter neuer Führung bestehen, wobei Simon Edwards den Posten des CEO übernimmt.

Dennoch ist die Personalrochade signifikant: Groq-Gründer Jonathan Ross und Präsident Sunny Madra wechseln zu Nvidia. Der Fokus der Vereinbarung liegt auf der sogenannten Inference-Technologie, einem Bereich, in dem die Konkurrenz durch maßgeschneiderte Chips zuletzt stark zugenommen hat.

Angriff und Verteidigung zugleich

Marktbeobachter bewerten die ungewöhnliche Struktur des Deals positiv. Stacy Rasgon von Bernstein betont, dass Nvidia seine starke Bilanz nutzt, um sich Zugang zu kritischer Technologie zu verschaffen, ohne die kartellrechtliche Prüfung auszulösen, die eine vollständige Übernahme nach sich ziehen würde.

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CJ Muse von Cantor Fitzgerald beschreibt die Strategie treffend als "Angriff und Verteidigung zugleich". Einerseits sichert Nvidia seine Marktanteile im Inference-Bereich ab, andererseits verhindert der Konzern, dass Wettbewerber technologisch aufschließen. Die Aktie honorierte diesen Kurs zuletzt mit einem neuen Allzeithoch bei 190,53 US-Dollar am vergangenen Freitag.

Kritische Stimmen zur Struktur

Trotz der starken Performance – seit Jahresbeginn steht ein Plus von über 41 Prozent zu Buche – gibt es auch skeptische Töne. Analysten verweisen auf die Komplexität von Nvidias Partnerschaften. Der "Guardian" berichtete über Bedenken hinsichtlich der zirkulären Natur einiger Deals, was Nvidia jedoch als transparent und vollständig offengelegt zurückweist.

Charlie Dai von Forrester sieht das Risiko weniger im rechtlichen Bereich als in der Nachhaltigkeit des Wachstums. Er warnt, dass Nvidia stark auf eine durch Anbieter finanzierte Nachfrage setze ("vendor-financed demand"). Dies könnte zu einer erhöhten Anfälligkeit führen, sollte sich das KI-Wachstum verlangsamen.

Blick auf China und Quartalszahlen

Dan Ives von Wedbush Securities bleibt ungeachtet dieser Bedenken optimistisch und setzt das Kursziel bis Ende 2026 auf 250 US-Dollar. Ein wichtiger Treiber für dieses Szenario ist die Vorbereitung der H200-Chip-Lieferungen nach China, was neue Umsatzströme eröffnen könnte. Konkrete Einblicke in die finanzielle Auswirkung des Groq-Deals werden am 25. Februar 2026 erwartet, wenn Nvidia die nächsten Quartalszahlen vorlegt.

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