Nordex Aktie: 30-Euro-Marke im Visier

Der Windkraftanlagenbauer Nordex steht kurz vor einer symbolträchtigen Kursmarke. Nach der Bekanntgabe einer strategischen US-Partnerschaft und neuen europäischen Aufträgen notiert die Aktie nur noch knapp unter 30 Euro – dem höchsten Stand seit fast einem Jahrzehnt. Die fundamentale Basis für den Höhenflug: ein transformierter Konzern, der von der globalen Energiewende profitiert.

US-Kooperation mit langfristiger Tragweite

Die finalisierte Partnerschaft mit dem amerikanischen Energieversorger Alliant Energy markiert einen strategischen Wendepunkt. Anders als bei reinen Lieferverträgen plant Nordex den Ausbau der Fertigungskapazitäten direkt in Iowa.

Die Vorteile dieser Lokalisierungsstrategie:
- Maximaler Zugriff auf US-Fördermittel aus dem Inflation Reduction Act (IRA)
- Reduktion von Handelsrisiken durch lokale Wertschöpfung
- Stärkung der Marktposition im wachsenden nordamerikanischen Onshore-Segment

Ergänzend sicherte sich Nordex Aufträge über 102 Megawatt in Frankreich und Belgien. Die 28 Anlagen der Delta4000-Serie sind mit langfristigen Premium-Service-Verträgen gekoppelt – ein Modell, das wiederkehrende Erträge über Jahre garantiert.

Fundamentale Transformation spiegelt sich im Kurs

Die Aktie schloss am Freitag bei 28,86 Euro und hat sich damit seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt. Hinter der Performance von 146 Prozent steht eine substanzielle Geschäftsentwicklung: Das Unternehmen kehrte im dritten Quartal in die Gewinnzone zurück und verfügt über einen Rekordauftragsbestand.

Im Gegensatz zu Wettbewerbern, die teilweise noch mit Margendruck kämpfen, profitiert Nordex von seiner konsequenten Fokussierung auf Onshore-Windenergie und erfolgreicher Kostenkontrolle. Die aktuelle Notierung markiert den höchsten Stand seit Anfang 2016.

Charttechnik deutet auf Fortsetzung hin

Die 30-Euro-Marke rückt als nächster Widerstand in den Fokus. Mit einem Abstand von nur noch 11 Prozent zum 50-Tage-Durchschnitt und der Notierung deutlich über dem 200-Tage-Schnitt (20,53 Euro) zeigt sich die technische Verfassung robust. Mehrere Analysten haben ihre Kursziele nach der Alliant-Meldung bereits in den Bereich von 30 bis 32 Euro angehoben.

In den kommenden Wochen dürften weitere Details zur Ausgestaltung der US-Projekte folgen. Gelingt der Sprung über die psychologisch wichtige 30-Euro-Schwelle, wäre aus charttechnischer Sicht der Weg für weitere Kursgewinne frei.