Newmont Aktie: Rekordlauf geht weiter

Der weltweit größte Goldproduzent kennt derzeit kein Halten. Mit einem Kursplus von über 120 Prozent seit Jahresbeginn hat die Newmont Corporation den breiten Markt weit hinter sich gelassen. Während Analysten ihre Kursziele nach oben schrauben und die Kassen dank Rekord-Cashflow gefüllt sind, steht dem Konzern zum Jahreswechsel eine wichtige Führungsänderung bevor.

Analysten heben Ziele an

Das Vertrauen der Wall Street in die Ertragskraft des Minenbetreibers wächst spürbar. Mehrere Analystenhäuser haben im Dezember ihre Einschätzungen nach oben korrigiert. So hob die UBS ihr Kursziel deutlich von 105,50 auf 125 US-Dollar an, während Jefferies nun 120 US-Dollar als Zielmarke sieht.

Treibende Kraft hinter diesem Optimismus ist das makroökonomische Umfeld: Die Edelmetallpreise notieren auf hohem Niveau – Silber übersprang zuletzt sogar die Marke von 60 US-Dollar je Unze. Unterstützt wird diese Entwicklung durch die Zinspolitik der US-Notenbank. Die jüngsten Zinssenkungen erhöhen die Attraktivität zinsloser Anlagen wie Gold und spielen Minenbetreibern damit in die Karten.

Bilanzstärke und Dividende

Fundamentaler Rückenwind kommt aus den eigenen Geschäftszahlen. Das Unternehmen meldete für das dritte Quartal einen freien Cashflow von 1,6 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert für diesen Zeitraum und das vierte Quartal in Folge oberhalb der Milliarden-Marke. Diese Finanzkraft nutzt Newmont für den Schuldenabbau, der die Nettoverschuldung auf nahezu Null drückte, sowie für Ausschüttungen an die Anteilseigner. Am 22. Dezember erfolgt die Zahlung der Quartalsdividende.

Führungswechsel und Produktionsausblick

Trotz der Euphorie stehen Anleger vor einer Zäsur. Zum 1. Januar 2026 übernimmt Natascha Viljoen den Posten der Vorstandsvorsitzenden von Tom Palmer, der in den Ruhestand geht. Die ehemalige CEO von Anglo American Platinum übernimmt ein Unternehmen, das zwar finanziell glänzt, aber operativ Anpassungen durchläuft.

Durch strategische Verkäufe von Unternehmensteilen dürfte die Goldproduktion im vierten Quartal im Jahresvergleich um etwa 25 Prozent sinken. Auch für 2026 wird eine Produktion am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne erwartet. Hoffnungsträger ist hierbei das Projekt Ahafo North in Ghana, dessen Produktionshochlauf künftige Rückgänge an anderen Standorten teilweise kompensieren soll.

Der nächste wichtige Termin für Investoren ist der 19. Februar 2026. Dann wird Newmont nicht nur die Zahlen für das Abschlussquartal präsentieren, sondern unter neuer Führung auch zeigen müssen, wie effizient die Integration der Newcrest-Übernahme voranschreitet und ob die Kostenziele für das kommende Jahr gehalten werden können.