Newmont stellt zum Jahreswechsel die Weichen für die nächsten Jahre neu. Langzeit-CEO Tom Palmer übergibt das Ruder nach einer stark geprägten Transformationsphase an Natascha Viljoen. Die neue Chefin startet in einer Phase, in der operativ vieles rund läuft – und die Aktie nach einer beeindruckenden Rally trotzdem deutliche Schwankungen zeigt.

Führungswechsel nach Transformationsphase

Mit dem heutigen 31. Dezember 2025 tritt Tom Palmer als CEO ab. Er hatte Newmont durch eine Phase geprägt, die vor allem von Übernahmen und einer Bereinigung des Portfolios bestimmt war. Der zentrale Schritt: die Übernahme von Newcrest Mining im Volumen von 19,5 Milliarden US-Dollar im November 2023. Damit wurde Newmont zum weltweit klar führenden Goldproduzenten ausgebaut.

Palmer bleibt dem Konzern noch bis Ende März 2026 als strategischer Berater erhalten. Der Übergang an seine Nachfolgerin soll damit möglichst reibungslos verlaufen und ist Teil einer längerfristigen Nachfolgeplanung, die das Unternehmen als Ausdruck „solider Governance“ hervorhebt.

Ab dem 1. Januar 2026 übernimmt Natascha Viljoen die Rolle der CEO. Sie war bislang als President und COO für das globale operative Geschäft verantwortlich und bringt damit vor allem Erfahrung aus dem Minenbetrieb mit in die neue Funktion.

Starke Quartalszahlen als Rückenwind

Operativ übergibt Palmer ein gut laufendes Unternehmen. Im dritten Quartal 2025 legte Newmont deutlich bessere Zahlen vor, als der Markt erwartet hatte:

  • Bereinigter Gewinn je Aktie: 1,71 US-Dollar (Konsens: 1,27 US-Dollar; rund 35 % darüber)
  • Umsatz: 5,52 Milliarden US-Dollar (plus 20 % zum Vorjahr; Erwartung: 5,14 Milliarden US-Dollar)
  • Freier Cashflow: 1,6 Milliarden US-Dollar – bereits das vierte Quartal in Folge mit mehr als 1 Milliarde US-Dollar
  • Adjusted EBITDA: 3,3 Milliarden US-Dollar
  • Goldproduktion: 1,4 Millionen zurechenbare Unzen

Gleichzeitig hat Newmont seine Kosten- und Investitionsprognosen für 2025 verbessert: Die laufenden Erhaltungsinvestitionen wurden um 150 Millionen US-Dollar reduziert, die Entwicklungsinvestitionen um weitere 50 Millionen US-Dollar. Das stärkt die Margen und den freien Cashflow.

Für Viljoen bedeutet das: Sie startet mit Rückenwind in ihre neue Rolle, kann sich aber nicht hinter Restrukturierungen verstecken, sondern muss die nun erreichte Profitabilität und Effizienz bestätigen und ausbauen.

Analysten: Überwiegend optimistisch, aber Bewertung im Blick

An der Wall Street kommt die Entwicklung bei Newmont insgesamt gut an. Mehrere Häuser haben im Dezember ihre Kursziele zum Teil deutlich angehoben:

  • UBS: Rating „Buy“, Kursziel auf 125 US-Dollar erhöht (zuvor 105,50 US-Dollar)
  • RBC Capital: „Buy“, Ziel auf 120 US-Dollar (zuvor 97 US-Dollar)
  • Raymond James: „Outperform“, Ziel auf 111 US-Dollar (zuvor 99 US-Dollar)
  • Bank of America: „Buy“, Ziel auf 115 US-Dollar (zuvor 105 US-Dollar; Anpassung bereits im Oktober)

Raymond James verweist vor allem auf Newmonts starke Gold-Exponierung über ein globales Portfolio mit vergleichsweise niedrigen politischen Risiken und stabilen Cashflows. UBS blickt stärker auf das Umfeld: Die Bank erwartet in den kommenden 6 bis 12 Monaten anhaltende Goldkäufe von Zentralbanken und Investoren – ein Umfeld, von dem Newmont direkt profitieren könnte.

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Nicht alle Experten sind allerdings vorbehaltlos positiv. BNP Paribas Exane hat die Aktie Anfang Dezember von „Outperform“ auf „Neutral“ heruntergestuft und ein Kursziel von 97 US-Dollar ausgegeben. Begründung: Nach dem starken Lauf sei die Bewertung ambitioniert, zudem sei die Optimierung des Portfolios nach der Newcrest-Übernahme im Wesentlichen abgeschlossen – zusätzliche große Effekte aus diesem Hebel erwarten die Analysten daher kurzfristig nicht mehr.

Aktie schwankt nach Edelmetallkorrektur

Die jüngsten Bewegungen der Aktie sind eng mit der Entwicklung am Edelmetallmarkt verknüpft. Am Montag kam es zu einem deutlichen Rücksetzer quer durch Edelmetalle: Silber fiel von Rekordniveaus nahe 80 US-Dollar je Unze um rund 15 %, Gold gab um 4,3 % nach. In diesem Umfeld brach auch Newmont um 6,5 % auf 98,95 US-Dollar ein.

Heute erholt sich der Titel wieder und legt im Tagesverlauf um rund 2,6 % zu. Damit knüpft die Aktie an ihren übergeordnet starken Trend an: Auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Plus von über 180 %, der Abstand zum 52‑Wochen-Tief von Anfang Januar ist enorm, während zum jüngsten Hoch nur wenige Prozentpunkte fehlen. Der aktuelle Kurs von 101,86 US-Dollar liegt etwa 3,7 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, gleichzeitig aber deutlich – gut 60 % – über der 200‑Tage-Linie.

Diese Kombination aus hoher Performance und Abstand zu langfristigen Durchschnitten unterstreicht die starke Rally, erklärt aber auch die erhöhte Volatilität der vergangenen Wochen.

Starke Bilanz, hohe Rückflüsse

Finanziell ist Newmont solide aufgestellt und betont diesen Punkt offensiv. Der Konzern geht mit einer sehr robusten Bilanz in das Jahr 2026:

  • Nahezu keine Nettoschulden nach einem Schuldenabbau von 2 Milliarden US-Dollar über ein Tenderangebot
  • Barmittel von 5,6 Milliarden US-Dollar und insgesamt 9,6 Milliarden US-Dollar an verfügbarer Liquidität
  • Rating-Anhebung durch Moody’s auf A3 mit stabilem Ausblick
  • Bereits 3,3 Milliarden US-Dollar an Aktienrückkäufen ausgeführt, weitere 2,7 Milliarden US-Dollar stehen noch zur Verfügung

Seit der Q3-Veröffentlichung hat Newmont 823 Millionen US-Dollar über Dividenden und Rückkäufe an die Aktionäre zurückgegeben. Am 22. Dezember wurde zudem eine Quartalsdividende von 0,25 US-Dollar je Aktie ausgeschüttet.

Diese Kombination aus hoher Cashgenerierung, niedrigem Verschuldungsgrad und aktiven Kapitalrückflüssen bildet einen wichtigen Pfeiler der Investmentstory – und reduziert gleichzeitig die Zins- und Refinanzierungsrisiken in einem unsicheren Umfeld.

Ausblick unter neuer Führung

Der nächste zentrale Termin ist der 19. Februar 2026: Dann legt Newmont die nächsten Quartalszahlen vor – es wird der erste Bericht unter Führung von Natascha Viljoen. Das Unternehmen sieht sich auf Kurs, seine Produktionsziele für 2025 zu erreichen.

Wesentlich für die kommenden Jahre ist zudem der Projektfortschritt: In Ghana hat Newmont die kommerzielle Produktion im Projekt Ahafo North erklärt. Das Projekt soll über eine anfängliche Lebensdauer von 13 Jahren profitablen Goldoutput liefern und die Produktionsbasis verbreitern.

Parallel hat Newmont sein Desinvestitionsprogramm abgeschlossen. Aus dem Verkauf nicht mehr zum Kern zählender Vermögenswerte flossen insgesamt mehr als 3,5 Milliarden US-Dollar an Bruttoerlösen. Damit kann sich der Konzern nun stärker auf die Optimierung seines sogenannten Tier‑1‑Portfolios konzentrieren – also auf langfristige, kostengünstige Minen mit hoher strategischer Bedeutung, deren Wert die neue CEO in den kommenden Jahren heben muss.

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