Netflix steckt mitten in einem der größten Übernahmekämpfe der Unterhaltungsbranche – und die Aktie spürt den Druck. Seit Oktober hat der Kurs deutlich nachgegeben, während die geplante 82,7-Milliarden-Dollar-Übernahme von Warner Bros. für zusätzliche Unsicherheit sorgt. Entscheidend wird sein, ob die Kombination aus Deal-Risiken und operativer Entwicklung das Vertrauen der Anleger wieder stärkt oder weiter belastet.

Schwaches Q4 und deutliche Korrektur

Im vierten Quartal 2025 zählt Netflix zu den schwächsten Werten im Mega-Cap-Segment. Die Aktie ist in diesem Zeitraum um rund 20 % gefallen und liegt damit klar hinter dem S&P 500, der im selben Zeitraum mehr als 3 % zulegen konnte.

Vom Allzeithoch bei 134,12 US-Dollar Ende Juni 2025 hat sich der Kurs inzwischen um über 30 % entfernt. Gestern schloss die Aktie bei 93,78 US-Dollar, ein Minus von 0,39 %.

Der Druck auf die Aktie fällt in eine Phase, in der der Markt die möglichen Konsequenzen der geplanten Warner-Bros.-Übernahme einpreist.

Wichtige Kennzahlen zu Netflix:

  • Marktkapitalisierung: 400 Mrd. US-Dollar
  • 52-Wochen-Hoch: 134,12 US-Dollar (30. Juni 2025)
  • 52-Wochen-Tief: 82,11 US-Dollar (7. April 2025)
  • KGV (TTM): 39,17
  • Umsatz (TTM): 43,4 Mrd. US-Dollar
  • Nettomarge: 24,05 %

Übernahmekampf als zentrales Risiko

Die geplante Übernahme von Warner Bros. Discovery ist aktuell der wichtigste Treiber für die Kursvolatilität. Netflix bietet insgesamt 82,7 Mrd. US-Dollar, bestehend aus 23,25 US-Dollar in bar und 4,50 US-Dollar in Netflix-Aktien je Warner-Bros.-Discovery-Aktie.

Der Vorstand von Warner Bros. Discovery hat den Aktionären offiziell empfohlen, das konkurrierende 108-Milliarden-Dollar-Angebot von Paramount Skydance abzulehnen und stattdessen das Netflix-Angebot zu unterstützen. Diese Empfehlung vom 17. Dezember bringt zwar etwas Klarheit, ändert aber nichts daran, dass die Transaktion mit erheblichen Hürden verbunden ist.

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Die Gegenofferte von Paramount Skydance hat den Bieterwettstreit deutlich verschärft und die Sorge verstärkt, dass die Preise in überhöhte Regionen steigen könnten. Rosenblatt Securities stufte die Netflix-Aktie nach Bekanntgabe des Deals auf „Neutral“ ab. Analyst Barton Crockett verwies dabei insbesondere auf das Risikoprofil der Transaktion.

Inhaltlich wäre die Übernahme ein massiver Schritt: Netflix würde seine Streaming-Infrastruktur mit der umfangreichen Warner-Bros.-Inhaltebibliothek bündeln – inklusive HBO, HBO Max und Marken wie DC Entertainment, Harry Potter und Game of Thrones.

Gleichzeitig dürfte die Regulierungsseite zu einem zentralen Thema werden. Der gemeinsame Marktanteil im Streaminggeschäft könnte kartellrechtliche Bedenken auslösen und damit Genehmigungsverfahren verkomplizieren oder verzögern.

Fundamentaldaten und Analystensicht

Trotz der aktuellen Belastungen bleiben viele Analysten langfristig zuversichtlich. Derzeit bewerten 25 Analysten die Aktie mit „Strong Buy“. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 129,68 US-Dollar und signalisiert damit ein Aufwärtspotenzial von rund 37 % gegenüber dem aktuellen Kurs. Einzelne Schätzungen reichen bis 152,50 US-Dollar.

Aus technischer Sicht gibt es erste Hinweise auf eine nachlassende Verkaufsdynamik. Der Relative-Stärke-Index (RSI) nähert sich dem überverkauften Bereich, während sich beim MACD ein bullishes Crossover-Muster ausbildet. Charttechnisch bildet der Bereich oberhalb von 90 US-Dollar derzeit eine wichtige Unterstützungszone für eine mögliche Erholungsbewegung.

Operativ präsentiert sich Netflix weiterhin solide. Im dritten Quartal 2025 stieg der Umsatz auf 11,5 Mrd. US-Dollar, ein Plus von 17 % gegenüber dem Vorjahr. Die operative Marge weitete sich auf nahezu 30 % aus. Das Management stellt weitere Verbesserungen in Aussicht, insbesondere durch steigende Werbeerlöse und Preisanpassungen.

Q4-Zahlen als Nächster Meilenstein

Am 20. Januar 2026 will Netflix die Zahlen für das vierte Quartal 2025 vorlegen. Seit dem 10-zu-1-Aktiensplit im November 2025 liegt die splitbereinigte Analystenkonsensschätzung bei 0,55 US-Dollar je Aktie, was 5,50 US-Dollar vor dem Split entspricht. Die eigene Prognose von Netflix für das vierte Quartal, noch vor dem Split ausgegeben, lag bei 5,45 US-Dollar je Aktie.

Beim Umsatz stellt das Unternehmen für das vierte Quartal rund 12 Mrd. US-Dollar in Aussicht, was einem Wachstum von 16,8 % im Jahresvergleich entsprechen würde. Diese Veröffentlichung wird auch deshalb genau beobachtet, weil die Ergebnisse im Oktober enttäuscht hatten: Das Q3-Ergebnis von 5,87 US-Dollar je Aktie lag damals klar unter dem Konsens von 6,97 US-Dollar.

In den kommenden Wochen dürften zwei Punkte den Kurs maßgeblich bestimmen: Zum einen, ob Netflix mit den Q4-Zahlen an das bisherige Wachstumstempo anknüpfen und die Ergebnislücke aus dem dritten Quartal schließen kann. Zum anderen, wie glaubwürdig das Management die Integration von Warner Bros. mit einem stabilen Abonnentenwachstum verbindet – davon hängt ab, ob die Aktie wieder in Richtung der Hochs aus dem Jahr 2025 laufen kann oder der Druck ins neue Jahr hinein anhält.

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