Nestlé Aktie: Verkauf und Steuerstrafe
Nestlé krempelt sein Portfolio um – und könnte sich dabei von einer prominenten Tochter trennen. Gleichzeitig sorgt eine Steuerforderung aus Indien für zusätzlichen Gegenwind. Während CEO Philipp Navratil den Konzern auf Effizienz trimmt, prüft das Management den Verkauf der Kaffeehauskette Blue Bottle Coffee. Die Botschaft ist klar: Keine Sparte ist mehr sicher.
Indien fordert Nachzahlung
Die indische Tochter Nestlé India Limited steht vor einer Steuerforderung von 16,56 Crore Rupien – umgerechnet rund 1,8 Millionen Euro. Die Behörden werfen dem Unternehmen Unregelmäßigkeiten bei der Goods and Services Tax für die Jahre 2018 bis 2023 vor.
Die Fakten zur Steuerforderung:
- Betrag: 16,56 Crore INR (ca. 1,8 Mio. EUR)
- Zeitraum: Steuerperiode 2018-2023
- Vorwurf: Verstoß gegen GST-Vorschriften
- Reaktion: Juristische Schritte angekündigt
Finanziell ist der Betrag für den Gesamtkonzern überschaubar. Dennoch zeigt der Vorfall die regulatorischen Risiken in Schwellenländern – ausgerechnet dann, wenn Nestlé mit der internen Restrukturierung vollauf beschäftigt ist.
Blue Bottle steht zum Verkauf
Deutlich weitreichender ist die mögliche Trennung von Blue Bottle Coffee. Nestlé hat die Investmentbank Morgan Stanley beauftragt, einen Verkauf der Premium-Kaffeekette zu prüfen. 2017 hatte der Konzern die Mehrheit an der Kultmarke für rund 700 Millionen Dollar übernommen.
Der potenzielle Exit markiert einen Kurswechsel. Blue Bottle sollte ursprünglich Nestlés Präsenz im stationären Einzelhandel stärken. Dass die Sparte nun auf dem Prüfstand steht, deutet darauf hin: Die erhofften Synergien blieben aus. Unter CEO Navratil gilt konsequent die Devise – Profitabilität vor Prestigeprojekten.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nestle?
Navratil greift durch
Seit September 2025 führt Philipp Navratil den Konzern – und zwar mit harter Hand. Das Sparprogramm des neuen CEOs hat es in sich:
- Abbau von 16.000 Stellen weltweit
- Fokus auf Margensteigerung über 17 %
- Straffung des Portfolios durch Desinvestitionen
Unterstützt wird Navratil von Verwaltungsratspräsident Pablo Isla, der seit Oktober im Amt ist und für seine Effizienzorientierung bekannt ist. Das neue Führungsduo signalisiert: Die Phase der Nachsicht ist vorbei.
Umbau mit Risiken
Die Nestlé-Aktie durchläuft eine Transformationsphase, die kurzfristig für Volatilität sorgen dürfte. Weitere Abschreibungen auf frühere Akquisitionen sind nicht ausgeschlossen. Die Steuerstrafe aus Indien bleibt ein Ärgernis, ändert aber nichts am grundsätzlichen Kurs.
Entscheidend wird, wie schnell Navratil die Effizienzgewinne in den kommenden Quartalszahlen sichtbar machen kann. Der Konzern will wieder zur schlanken Cash-Maschine werden – doch dieser Weg führt durch unruhiges Fahrwasser.
Nestle-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nestle-Analyse vom 7. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Nestle-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nestle-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 7. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Nestle: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








