Meyer Burger Technology Aktie: Rätselhafte Entwicklungen?

Die Zitterpartie hat ein bitteres Ende gefunden. Meyer Burger Technology hat am vergangenen Mittwoch offiziell das Scheitern der Investorensuche eingestanden. Für Aktionäre bedeutet das den Totalverlust - eine Liquidationsdividende wird es nicht geben.

Das letzte Kapitel wird geschrieben

Der Verwaltungsrat sieht keine realistischen Rettungschancen mehr für die gesamte Gruppe. Die stille Nachlassstundung wird in eine ordentliche provisorische Nachlassstundung überführt. Ein klares Signal: Das Unternehmen ist am Ende.

Besonders bitter für die Anleger: Meyer Burger wird keinen Einspruch gegen die von der SIX Exchange Regulation angeordnete Dekotierung einlegen. Bereits am 9. September hatte die Börse diesen Schritt eingeleitet, nachdem das Unternehmen wiederholt die Frist zur Vorlage des Geschäftsberichts 2024 verpasst hatte.

Frontalangriff auf europäische Solarbranche

Was brachte den einstigen Hoffnungsträger zu Fall? Die Antwort ist eindeutig: Chinas Preisdumping. Massive Modulimporte aus Fernost zu Schleuderpreisen haben die Margen pulverisiert und die europäische Produktion schlichtweg unrentabel gemacht.

Die ambitionierte Transformation vom Maschinenbauer zum integrierten Modulhersteller scheiterte an:

• Fehlendem Kapital für den Strategiewandel
• Enormem Preisdruck der asiatischen Konkurrenz
• Unsicherheiten bei der politischen Förderung in USA und Europa
• Rund 900 entlassenen Mitarbeitern in Deutschland und USA

Was bleibt vom Solar-Traum?

Die Abwicklung läuft bereits auf Hochtouren. In den USA genehmigte ein Gericht Anfang September den Verkauf von Maschinen und Anlagen für 29 Millionen US-Dollar - ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der Gesamtverluste.

Der Handel mit den Aktien bleibt weiterhin ausgesetzt. Für die Aktionäre ist Meyer Burger definitiv Geschichte - mit einem kompletten Kapitalverlust als bitterem Epilog einer gescheiterten europäischen Solar-Vision.