Merck setzt im Life-Science-Geschäft einen klaren Akzent: Die vertiefte Kooperation mit Kano Therapeutics im Bereich genetische Medizin soll die Position der Darmstädter als Technologiepartner der Biopharma-Industrie stärken. Parallel hellt sich die Stimmung der Analysten auf – trotz einer schwächeren Kursbilanz im laufenden Jahr. Wie gut trägt diese Kombination aus Technologie-News und Rückenwind von der Analystenseite?

Technologische Partnerschaft mit Kano

Im Zentrum steht die Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen Kano Therapeutics. Beide Partner verknüpfen:

  • Kanos Plattform für kreisförmige Einzelstrang-DNA (circular ssDNA)
  • mit den Lipid-Nanopartikel-Lösungen (LNP) von Merck zur Wirkstoffverabreichung

Diese Kombination soll Gen-Therapien zielgenauer und effizienter machen. LNP gelten als Schlüsseltechnologie, um genetische Wirkstoffe sicher in Zellen zu transportieren – ein Feld, in dem Merck sich als Ausrüster und Technologieanbieter positioniert.

Für den Konzern unterstreicht die Zusammenarbeit die strategische Rolle des Life-Science-Segments als Wachstumstreiber. In der genetischen Medizin gelten skalierbare Plattformen als besonders wertvoll, weil sie sich auf verschiedene Therapiebereiche übertragen lassen. Entsprechend stärkt eine integrierte Lösung aus DNA-Technologie und Delivery-System die Verhandlungsposition von Merck gegenüber Biotech- und Pharma-Kunden.

Analysten sehen Luft nach oben

Die operative Meldung trifft auf ein aufgehelltes Analystensentiment. Mehrere Häuser haben ihre Einschätzungen zuletzt nach oben angepasst oder bestätigt.

Besonders ins Gewicht fällt das jüngste Update von JP Morgan vom 8. Dezember:

  • Rating: „Overweight“ bestätigt
  • Kursziel: 150 Euro

Gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag bei 118,55 Euro signalisiert die US-Bank damit ein spürbares Aufwärtspotenzial. Die Analysten stellen sich damit gegen eine zu negative Interpretation der Kursentwicklung, denn auf Sicht von zwölf Monaten liegt die Aktie mit rund 17 % im Minus, seit Jahresanfang etwa 15 %.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Merck?

Bereits Anfang Dezember hatte Exane seine zuvor zurückhaltende Haltung aufgegeben und eine positive Empfehlung ausgesprochen. Diese Neubewertung trug zu einer spürbaren Erholung bei, die den Titel wieder über wichtige Durchschnittslinien geführt hat: Der Kurs liegt aktuell leicht über dem 50- und 200-Tage-Durchschnitt, was charttechnisch auf eine beginnende Stabilisierung hindeutet.

Einordnung: Zwischen Belastungen und Bodenbildung

Fundamental treffen zwei Entwicklungen aufeinander: Auf der einen Seite stehen frühere Belastungen, darunter die im August erfolgte Abstufung durch Barclays. Diese Faktoren hatten maßgeblich zu dem deutlichen Rückgang vom 52‑Wochen-Hoch bei 151,30 Euro auf zeitweise knapp über 104 Euro beigetragen.

Auf der anderen Seite gewinnt die Story im Life-Science-Bereich wieder an Kontur. Die Fortschritte in der genetischen Medizin und die Plattformstrategie mit Partnern wie Kano stützen das Wachstumsnarrativ. Gleichzeitig sorgt die breitere Stimmungsaufhellung bei Analysten für einen soliden institutionellen Rückhalt.

Charttechnisch bewegt sich die Aktie aktuell rund 22 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, aber mehr als 13 % über dem Jahrestief. Der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt mit 22,6 im überverkauften Bereich, was die Phase der Kursschwäche unterstreicht, aber auch auf ein mögliches Erholungspotenzial hinweist, sofern die fundamentalen Impulse tragen.

Fazit: Fokus auf Umsetzung

Merck geht mit einem klaren Schwerpunkt in den Jahresabschluss: Die Life-Science-Sparte und insbesondere Anwendungen in der genetischen Medizin stehen im Vordergrund. Die Kooperation mit Kano Therapeutics stärkt das technologische Profil, während Kaufempfehlungen wie das „Overweight“ von JP Morgan mit Kursziel 150 Euro die Perspektive auf eine weitere Erholung eröffnen.

Entscheidend wird nun, ob es gelingt, die technologischen Fortschritte in nachhaltiges Wachstum zu übersetzen und die begonnene Bodenbildung oberhalb der jüngsten Tiefs zu festigen. Gelingt dies, dürfte sich der Blick zunehmend von den alten Belastungen hin zur von den Analysten skizzierten Zielzone verschieben.

Merck-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Merck-Analyse vom 13. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Merck-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Merck-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 13. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Merck: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...