Merck Aktie: Durchbruch nach Milliarden-Deal!

Der Pharmakonzern aus Darmstadt kann den ersten großen Erfolg seiner teuren Übernahme-Strategie vermelden. Die EU-Kommission erteilte grünes Licht für das Krebsmedikament Ogsiveo – ein Meilenstein, der die 3-Milliarden-Euro-Akquisition von SpringWorks Therapeutics rechtfertigen könnte.

Ogsiveo ist europaweit die erste zugelassene Therapie gegen Desmoidtumore, seltene aber aggressive Weichteiltumoren. Diese Pionierstellung verschafft dem Darmstädter Konzern einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in einem bislang unerschlossenen Marktsegment.

Blockbuster-Potenzial im Visier

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In der EU werden jährlich bis zu 2.300 Neuerkrankungen diagnostiziert. Was zunächst bescheiden klingt, birgt enormes Umsatzpotenzial. Konzernchefin Belén Garijo setzt darauf, dass das Präparat zum Blockbuster avanciert – mit Erlösen von mindestens einer Milliarde Dollar jährlich.

Das wäre ein dringend benötigter Befreiungsschlag. Denn der Pharmabereich kämpft mit gescheiterten Studien und musste zuletzt sogar die Umsatzziele kappen. Eine Phase-3-Studie mit 142 Patienten untermauerte bereits die Wirksamkeit: Das Fortschreiten der Erkrankung konnte um beeindruckende 71 Prozent reduziert werden.

Perfektes Timing für den Konzern

Die Zulassung kommt zur rechten Zeit. Nachdem mehrere Hoffnungsträger in klinischen Tests versagt haben, braucht das Unternehmen dringend neue Wachstumstreiber. In den USA läuft die Vermarktung bereits erfolgreich an – nun folgt der lukrative europäische Markt.

Für Patienten bedeutet die Approval einen Wendepunkt. Bisher existierten keine spezifischen Behandlungsmöglichkeiten für diese schmerzhaften und oft entstellenden Tumoren, die vor allem junge Erwachsene zwischen 20 und 44 Jahren treffen.

Der Juli-Deal um SpringWorks war die größte Pharma-Akquisition des Konzerns seit zwei Jahrzehnten. Mit der EU-Zulassung zahlt sich diese Investition bereits aus – und könnte den Grundstein für eine neue Ära im Onkologie-Geschäft legen.