Mercedes-Benz Aktie: 150-Millionen-Vergleich
Mercedes-Benz schließt ein jahrelanges Kapitel. Der Stuttgarter Konzern zahlt knapp 150 Millionen Dollar an US-Behörden, um Vorwürfe wegen Emissionsmanipulationen bei Dieselfahrzeugen beizulegen. Gleichzeitig reagiert das Unternehmen auf Währungsturbulenzen in Indien mit Preiserhöhungen. Die Aktie zeigt sich am Dienstagmittag mit 59,15 Euro nahezu unverändert.
Die wichtigsten Fakten:
- Vergleichszahlung von 149,6 Mio. USD an US-Bundesstaaten
- Betroffen: 211.000 Dieselfahrzeuge der Modelljahre 2008-2016
- Betroffene Fahrzeugbesitzer erhalten je 2.000 Dollar bei Software-Update
- Preiserhöhungen in Indien ab Januar 2026 um bis zu 2 Prozent
- Aktienrückkauf läuft trotz Sonderbelastung weiter
Altlasten aus der Dieselära
Der Vergleich mit einer Koalition aus 50 US-Bundesstaaten, dem District of Columbia und Puerto Rico beendet Untersuchungen zu sogenannten Defeat Devices. Diese Abschalteinrichtungen sollen in über 211.000 Fahrzeugen die Abgasreinigung im normalen Fahrbetrieb reduziert haben, wodurch die Stickoxid-Emissionen die zulässigen Grenzwerte überschritten.
Von den 149,6 Millionen Dollar fließen rund 120 Millionen direkt an die Bundesstaaten. Knapp 30 Millionen sind für ein Verbraucherschutzprogramm vorgesehen, das bis September 2026 läuft. Fahrzeugbesitzer, deren Autos im August 2023 noch nicht repariert waren, erhalten 2.000 Dollar, sofern sie ein Software-Update durchführen lassen.
Mercedes-Benz weist im Rahmen der Einigung jegliche Haftung zurück, beendet das Verfahren jedoch mit der Zahlung. Für den Konzern ist die Summe überschaubar – deutlich geringer als der 1,5-Milliarden-Dollar-Vergleich mit US-Behörden aus dem Jahr 2020.
Währungsdruck in Indien
Parallel justiert Mercedes-Benz die Preisstrategie im indischen Markt. Die anhaltende Schwäche der Rupie gegenüber dem Euro – der Wechselkurs liegt stabil über 100 Rupien pro Euro – zwingt zum Handeln. Der Euro hat in den vergangenen 18 Monaten rund 15 bis 18 Prozent gegenüber der indischen Währung aufgewertet.
Ab Januar 2026 plant das Unternehmen vierteljährliche Preisanpassungen. Die erste Erhöhung beträgt bis zu zwei Prozent. Trotz dieser Maßnahmen bleibt laut Unternehmensangaben eine Lücke von 10 bis 15 Prozent zwischen Währungseffekten und Fahrzeugpreisen. Die Preissetzungsmacht im Luxussegment dürfte ausschlaggebend sein, ob sich die Anhebungen ohne Absatzverluste durchsetzen lassen.
Marktreaktion und Ausblick
Die Börse nimmt die Nachricht gelassen auf. Mit einem aktuellen Kurs von 59,15 Euro bewegt sich die Aktie weiterhin im Mittelfeld ihrer 52-Wochen-Spanne zwischen 47,05 und 62,17 Euro. Das laufende Aktienrückkaufprogramm unterstreicht die Liquiditätsstärke: Allein vom 15. bis 19. Dezember erwarb Mercedes-Benz knapp 700.000 eigene Aktien zu Durchschnittskursen zwischen 59,66 und 61,36 Euro.
Die Beilegung des Rechtsstreits eliminiert ein Risiko aus der Bilanz. Anleger dürften nun beobachten, ob die Preiserhöhungen in Indien 2026 ohne Absatzeinbußen gelingen. Die 60-Euro-Marke bleibt kurzfristig die entscheidende technische Hürde. Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, wie sich die operativen Margen in den Schwellenmärkten entwickeln.
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