LVMH Aktie: Führung im Fokus
LVMH sortiert kurz vor Jahresende seine Spitzenpositionen neu – und sendet damit ein doppeltes Signal an den Markt: Kontinuität an der Konzernspitze, aber frische Impulse in einem wichtigen Wachstumssegment. Wie wirken sich diese Personalentscheidungen auf die Perspektive des Luxusgiganten aus?
Neuer Kurs bei Bulgari
In der Uhren- und Schmucksparte stellt LVMH die Weichen langfristig neu. Die Konzernmarke Bulgari erhält zum 1. Juli 2026 eine neue operative Chefin: Laura Burdese wird CEO der traditionsreichen Schmuck- und Uhrenmarke.
Wichtige Punkte im Überblick:
- Laura Burdese wird neue CEO von Bulgari ab Juli 2026
- Sie ist aktuell Deputy CEO von Bulgari und ehemalige Chefin von Acqua di Parma
- Vorgänger Jean-Christophe Babin bleibt Chairman des Boards und führt weiterhin die Bulgari Hotels
Burdese ist damit kein Neuanfang aus dem Nichts, sondern ein geplanter Stabwechsel aus den eigenen Reihen. Die Besetzung verbindet Erfahrung im Konzern mit einem Generationswechsel in der operativen Führung.
Babin zieht sich aus dem Tagesgeschäft zurück, bleibt aber als Chairman und Verantwortlicher für die Bulgari Hotels eng an der Marke. Für den Markt ist diese Rochade ein Signal: Die erfolgreiche Positionierung im Bereich „Watches & Jewelry“ soll weiterentwickelt werden, ohne die strategische Linie aufzugeben. Gerade diese Sparte trägt spürbar zur Diversifizierung des Konzerns bei – ein Faktor, der auch für die Aktie relevant ist.
Arnault setzt auf 10 weitere Jahre
Parallel dazu setzte Konzernchef Bernard Arnault einen klaren Akzent zur eigenen Zukunft. Am Rande des „Yale CEO Summit“ in New York – wo er mit dem „Legend in Leadership Award“ ausgezeichnet wurde – äußerte er sich ungewohnt deutlich zu seiner Verweildauer an der Spitze.
Auf die Frage nach seiner Nachfolge antwortete der 76-Jährige sinngemäß, man solle in zehn Jahren wieder nachfragen. Er stellte in Aussicht, diese Dekade als CEO noch vollzumachen. Damit bremst Arnault Spekulationen über einen kurzfristigen Rückzug zugunsten eines seiner fünf Kinder.
Gleichzeitig bekräftigte er sein Prinzip einer strikt leistungsorientierten („meritokratischen“) Nachfolge: Auch die eigenen Kinder müssten sich Führungsverantwortung erarbeiten. Für Aktionäre ergeben sich daraus drei zentrale Aspekte:
- Stabilität: Die Führungsfigur Bernard Arnault bleibt auf absehbare Zeit erhalten, das sogenannte „Arnault-Premium“ dürfte damit bestehen bleiben.
- Strategische Kontinuität: Der bisherige Kurs mit strenger Markenkontrolle und offensiver Expansion wird voraussichtlich fortgesetzt.
- Verschobene Nachfolgefrage: Die strukturelle Frage der finalen Übergabe wird in die Zukunft verschoben, aber nicht gelöst.
Damit sendet LVMH an den Kapitalmarkt das Signal, dass an der Spitze kein kurzfristiger Bruch zu erwarten ist, während darunter bereits an der nächsten Managementgeneration gearbeitet wird – wie das Beispiel Bulgari zeigt.
Marktlage und Chartbild
Operativ bleibt die Ausgangslage im Dezember 2025 anspruchsvoll. Nach einem schwachen Jahr 2024 mit einem Rückgang des Nettogewinns um 17 % auf 12,55 Milliarden Euro verlief 2025 eher als Phase der Konsolidierung. Im zweiten Quartal 2025 gingen die Umsätze um 4 % zurück, belastet vor allem durch eine anhaltend schwache Nachfrage im chinesischen Markt.
Im Kursbild spiegelt sich diese Mischung aus Gegenwind und Stabilisierung wider. Am Freitag schloss die Aktie bei 628,70 Euro. Damit liegt sie:
- rund 17 % unter dem 52-Wochen-Hoch von 757,00 Euro
- deutlich über dem 52-Wochen-Tief von 443,15 Euro
Charttechnisch bewegt sich der Titel knapp oberhalb des 50-Tage-Durchschnitts von 622,61 Euro. Der Relative-Stärke-Index (RSI) von 30,9 deutet auf ein Niveau nahe der technisch überverkauften Zone hin. Im größeren Bild bleibt der Aufwärtstrend intakt: Der Abstand zur 200-Tage-Linie von 532,93 Euro beträgt knapp 18 %, was die Erholung seit dem Jahrestief unterstreicht.
Aus Marktsicht steht die Aktie damit zwischen zwei Polen: Einerseits belasten die schwächeren Wachstumsdaten und der Druck aus China, andererseits stützen ein robuster langfristiger Trend und das klare Bekenntnis zur bestehenden Konzernstrategie.
Fazit: Übergangsphase mit klarer Linie
LVMH befindet sich in einer Übergangsphase, in der operative Anpassungen und langfristige Führungsfragen parallel adressiert werden. Der geplante Wechsel an der Spitze von Bulgari bringt frische operative Impulse in eine wichtige Sparte, ohne die strategische Handschrift zu verändern. Gleichzeitig sorgt Bernard Arnault mit seiner Ankündigung, noch rund zehn Jahre an der Spitze zu bleiben, für Kontinuität auf Konzernebene.
Aus charttechnischer Sicht bleibt der Bereich um den kurzfristigen Durchschnitt um die 620-Euro-Marke eine zentrale Zone: Solange sich der Kurs darüber hält und der Abstand zur 200-Tage-Linie bestehen bleibt, spricht vieles für eine fortgesetzte Konsolidierung auf höherem Niveau und die Suche nach einer stabilen Basis für 2026.
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