LVMH Aktie: Streik und Trauerfall
Die LVMH-Aktie beendete die Woche mit einem Minus von 0,79 Prozent bei 628,10 Euro. Während der Konzern strategische Weichen für 2026 stellt, sorgen ein ungewöhnlicher Arbeitskampf in der Champagner-Sparte und der Tod des Stararchitekten Frank Gehry für Irritationen. Die Gemengelage zeigt: Hinter der Luxusfassade knirscht es.
Die wichtigsten Fakten:
- Streik bei Moët Hennessy wegen Bonuskürzungen seit Freitag
- Stararchitekt Frank Gehry (96) verstorben – wichtige LVMH-Projekte betroffen
- Pietro Beccari übernimmt ab Januar 2026 die gesamte Fashion Group
- Aktie notiert 17,12% unter dem 52-Wochen-Hoch von 757 Euro
Champagner-Krise eskaliert
Seit Freitag streiken Mitarbeiter der Wein- und Spirituosensparte Moët Hennessy. Der Auslöser: Der Konzern kürzt die Jahresboni, während die Aktionärsdividende stabil bleibt. Die CGT-Gewerkschaft mobilisierte die Belegschaft von Moët & Chandon, Veuve Clicquot und Krug.
Der Hintergrund ist ernster als ein gewöhnlicher Tarifkonflikt. Die Sparte Wines & Spirits kämpft mit deutlichen Umsatzrückgängen, besonders in den USA und China stockt die Nachfrage. Dass der Konzern nun ausgerechnet bei der Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter spart, könnte auf anhaltenden Margendruck hindeuten. Für die Luxusbranche, die sich gerne als Hort sozialer Harmonie inszeniert, ist der öffentliche Arbeitskampf ein ungewohntes Signal.
Gehry-Tod betrifft laufende Prestigeprojekte
Der Tod des Architekten Frank Gehry am Wochenende trifft LVMH auch geschäftlich. Konzernchef Bernard Arnault würdigte Gehry als „Genie der Leichtigkeit" und engen Freund. Doch die Verbindung ging über Freundschaft hinaus.
Gehry entwarf die Fondation Louis Vuitton im Bois de Boulogne, das Herzstück der kulturellen Markenstrategie. Aktuell arbeitete er an einem Flagship-Store am Rodeo Drive in Los Angeles sowie an einer Erweiterung nahe der Pariser Stiftung. Diese prestigeträchtigen Bauvorhaben müssen nun ohne den Meisterarchitekten zu Ende gebracht werden.
Machtbündelung bei Beccari
Pietro Beccari übernimmt zum 1. Januar 2026 die LVMH Fashion Group und behält gleichzeitig die Führung von Louis Vuitton. Er folgt auf Sidney Toledano und verantwortet künftig auch Marken wie Celine, Givenchy und Loewe.
Die Doppelrolle signalisiert Vertrauen, aber auch Notwendigkeit. In einem schwierigeren Marktumfeld will Arnault die Führung straffen. Die kleineren Modemarken sollen effizienter gesteuert werden, während das Flaggschiff Louis Vuitton weiter Kurs hält.
Charttechnik: Kritische Zone erreicht
Mit 628,10 Euro notiert die Aktie knapp 20 Prozent unter ihrem Januar-Hoch von 757 Euro. Der 200-Tage-Durchschnitt liegt bei 533 Euro und bietet Rückhalt. Die Unterstützung bei 620 Euro wird in den kommenden Tagen entscheidend sein. Ein Bruch könnte einen erneuten Test der Jahrestiefs bei 443 Euro einleiten.
Die fundamentale Schwäche in China und im Spirituosensegment bleibt das dominierende Thema. Die Personalie Beccari schafft zwar Klarheit für 2026, kann jedoch die aktuellen operativen Sorgen nicht beheben. Anleger beobachten nun, ob sich der Arbeitskampf ausweitet und wie nachhaltig die jüngste Stabilisierung ist.
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