Ausgerechnet in der umsatzstärksten Zeit des Jahres gerät der Luxusgüter-Marktführer ins Straucheln. Während Anleger normalerweise auf glänzende Jahresendumsätze hoffen, legen Mitarbeiter der wichtigsten Champagner-Marken die Arbeit nieder. Hinzu kommt ein juristischer Schlagabtausch, der alte Wunden aufreißt. Bedrohen diese Störfeuer die Erholung des Konzerns oder bieten die gedrückten Kurse eine Einstiegschance?

Die Fakten im Überblick

  • Arbeitskampf: Streiks bei Moët & Chandon und Veuve Clicquot gefährden die Produktion in der Hochsaison.
  • Rechtsstreit: Eine Klage des Hermès-Erben Nicolas Puech sorgt für Unruhe und bindet Management-Ressourcen.
  • Charttechnik: Die Aktie notiert mit rund 625 Euro deutlich unter dem 50-Tage-Durchschnitt (619,63 Euro).
  • Analysten-Konsens: Die UBS hält an ihrer Kaufempfehlung und dem Kursziel von 725 Euro fest.

Streiks treffen empfindliche Stelle

Das Timing könnte für das LVMH-Management kaum ungünstiger sein. Mitten im entscheidenden vierten Quartal protestieren Angestellte der prestigeträchtigen Tochtergesellschaften Moët & Chandon und Veuve Clicquot. Auslöser ist die Streichung einer seit 1967 gewähren Gewinnbeteiligungsprämie.

Die Gewerkschaft CGT hat bereits signalisiert, die Aktionen auszuweiten, falls keine Einigung erzielt wird. Für den Konzern ist dies riskant: Die Sparte "Wines & Spirits" kämpft ohnehin mit einer schwächelnden Nachfrage. Lieferengpässe durch Arbeitsniederlegungen würden das Segment zusätzlich belasten und die Jahresbilanz verhageln. Anleger reagieren empfindlich auf operative Probleme, die hausgemacht wirken.

Juristisches Nachspiel belastet Sentiment

Neben den operativen Sorgen drückt ein Konflikt auf Ebene der Eigentümerstrukturen auf die Stimmung. Nicolas Puech, Erbe des Hermès-Imperiums, geht juristisch gegen LVMH-Chef Bernard Arnault vor. Im Zentrum stehen Vorwürfe bezüglich des Transfers von Aktienpaketen in Milliardenhöhe.

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Zwar weist LVMH die Anschuldigungen kategorisch zurück, doch der Rechtsstreit lenkt den Fokus erneut auf die aggressiven Expansionsmethoden der Vergangenheit. In einem Marktumfeld, das von Kaufzurückhaltung geprägt ist, wirkt solche negative Publicity als zusätzlicher Bremsklotz für den Aktienkurs.

Analysten blicken auf 2026

Trotz der aktuellen Turbulenzen bewerten Experten die langfristigen Aussichten differenzierter. Die Schweizer Großbank UBS bestätigte zum Wochenstart ihre Einschätzung "Buy" mit einem Kursziel von 725 Euro. Die These der Analysten: Die aktuelle Volatilität ist primär durch vorübergehende Faktoren ("Noise") getrieben.

Der Markt preist derzeit viele Risiken ein. Mit einem aktuellen Kurs von 624,80 Euro hat die Aktie seit dem 52-Wochen-Hoch im Januar knapp 17,5 Prozent an Wert verloren. Der Relative Strength Index (RSI) von 30,9 deutet darauf hin, dass der Titel fast überverkauft ist. Die Hoffnung ruht nun auf einer Wiederbelebung des US-Konsums im kommenden Jahr, der die Schwäche im Getränkesegment kompensieren soll.

Fazit: Kurzfristiges Risiko bleibt hoch

Die Kombination aus Arbeitskampf und Rechtsstreit schafft ein volatiles Umfeld für die LVMH-Aktie. Investoren sollten in den nächsten Tagen genau beobachten, ob das Management eine schnelle Einigung mit den Gewerkschaften erzielt, um das Weihnachtsgeschäft operativ zu sichern. Erst wenn diese "Störgeräusche" beseitigt sind, kann der Markt den Fokus wieder auf die fundamentale Bewertung und die erwartete Erholung 2026 richten.

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