Lufthansa Aktie: Verdi macht Druck
Die Aktie der Lufthansa notiert in Schlagdistanz zum 52-Wochen-Hoch, doch die operative Ruhe könnte trügerisch sein. Mitten im laufenden Sparprogramm meldet sich die Gewerkschaft Verdi mit neuen, kostspieligen Forderungen zurück. Droht nach der beeindruckenden Kursrallye des Jahres nun der nächste Arbeitskampf?
Die wichtigsten Fakten:
- Lohnforderung: Verdi verlangt 6 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 250 Euro pro Monat.
- Betroffene: Die Verhandlungen umfassen rund 20.000 Bodenbeschäftigte.
- Kursentwicklung: Die Aktie liegt mit aktuell 8,25 Euro rund 34 Prozent über dem Jahresstart.
- Sparzwang: Der Konzern plant zeitgleich den Abbau von 4.000 Verwaltungsstellen.
Kollisionskurs am Verhandlungstisch
Die Forderungen von Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky sind eindeutig: Neben der prozentualen Erhöhung sollen Auszubildende 175 Euro mehr erhalten, zudem wird die Übernahme des Deutschlandtickets gefordert. Für die Lufthansa kommt dieser Vorstoß zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die Erinnerungen an das Frühjahr 2024 sind noch präsent, als Streiks den Flugbetrieb massiv störten und die Bilanz belasteten.
Das Management steht vor einem Dilemma. Einerseits rechtfertigt die starke Performance der Aktie – der Titel notiert knapp 47 Prozent über dem 52-Wochen-Tief – Begehrlichkeiten der Belegschaft. Andererseits kämpft CEO Carsten Spohr mit den hohen Standortkosten in Deutschland. Über die Hälfte der Flotte ist bereits außerhalb der teuren Drehkreuze Frankfurt und München stationiert.
Analysten skeptisch trotz Kursstärke
Während Anleger den Kurs zuletzt auf 8,25 Euro trieben, bleiben die großen Investmentbanken vorsichtig. Sowohl Barclays als auch Bernstein bestätigen ihre "Neutral"-Einschätzung. Das Kursziel von Barclays liegt mit 7,70 Euro sogar unter dem aktuellen Niveau. Marktbeobachter werten dies als Indiz dafür, dass das Potenzial für weitere Kurssteigerungen ohne operative Fortschritte begrenzt ist.
Der geplante Konzernumbau soll die operative Marge ab 2028 auf 8 bis 10 Prozent heben. Doch steigende Personalkosten durch die neue Tarifrunde könnten diese Rechnung erschweren. Digitalisierung und der Einsatz von KI sollen zwar Effizienzgewinne bringen, stehen aber kurzfristig den Lohnforderungen gegenüber.
Weitere Baustellen belasten
Neben dem Konflikt mit dem Bodenpersonal ist auch die Situation im Cockpit noch nicht vollständig befriedet. Die Vereinigung Cockpit hatte bereits im September eine hohe Streikbereitschaft signalisiert, insbesondere wegen ungelöster Fragen zur Betriebsrente. Hinzu kommen technische Herausforderungen: Aktuell müssen 13 Airbus-Maschinen wegen möglicher Mängel an Rumpfpaneele inspiziert werden, was die operative Planung zusätzlich verkompliziert.
Für Anleger bleibt die Gemengelage im "Übergangsjahr" 2025 komplex. Technisch ist der Aufwärtstrend intakt, die Aktie notiert komfortabel über dem 50-Tage-Durchschnitt von 7,68 Euro. Fundamental hängt die weitere Entwicklung jedoch maßgeblich davon ab, ob eine Einigung mit Verdi ohne erneute Streikwellen gelingt. Die kommenden Verhandlungsrunden werden zeigen, ob die Kostendisziplin gewahrt bleibt oder teure Kompromisse die Margenziele gefährden.
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