Der Kranich-Konzern greift nach den Sternen – oder zumindest nach der portugiesischen Staatsairline TAP – doch am Boden droht Ungemach. Während Portugal grünes Licht für erste Gebote gibt und die US Air Force überraschend Millionen für alte Jets überweist, verschärft sich der Konflikt mit den Piloten drastisch. Anleger stehen vor der Frage: Überwiegt die strategische Wachstumsfantasie oder das Risiko einer teuren juristischen Niederlage?

  • TAP-Poker: Lufthansa darf unverbindliches Gebot für 44,9 Prozent abgeben.
  • Tarif-Eskalation: Pilotengewerkschaft bereitet Schiedsverfahren vor.
  • Geldregen: US Air Force kauft zwei Boeing 747 für rund 400 Millionen Dollar.

Kampf um TAP: Die nächste Runde

Das Ringen um die portugiesische Airline TAP nimmt Fahrt auf. Verkehrsminister Miguel Pinto Luz hat nun offiziell den Weg für die drei großen europäischen Player frei gemacht: Lufthansa, Air France-KLM und die British-Airways-Mutter IAG dürfen unverbindliche Gebote für einen Minderheitsanteil einreichen. Die Regierung in Lissabon plant den Verkauf von knapp 45 Prozent der Anteile an einen strategischen Investor, will aber zunächst die Mehrheit behalten.

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Für die Lufthansa wäre der Einstieg ein logischer Schritt in ihrer Konsolidierungsstrategie, die bereits Austrian, Swiss, Brussels und jüngst ITA Airways umfasst. TAP gilt als „Filetstück“ für den Südamerika-Verkehr, insbesondere nach Brasilien. Nach Jahren der Sanierung schreibt die Airline seit 2022 wieder schwarze Zahlen und beförderte zuletzt 16 Millionen Passagiere.

Ärger im Cockpit: Millionenrisiko

Doch während das Management Expansionspläne schmiedet, knirscht es im operativen Kerngeschäft gewaltig. Die Vereinigung Cockpit (VC) macht ernst und bereitet ein Schiedsverfahren gegen den Konzern vor. Der Streitpunkt ist juristisch brisant: Es geht um eine Flottenzusage aus dem Jahr 2017, die eine Mindestgröße von 325 Flugzeugen garantierte.

Lufthansa hatte diese Vereinbarung 2021 gekündigt und die Flotte verkleinert – laut VC unrechtmäßig. Die Gewerkschaft wirft der Führungsetage vor, Karriereperspektiven von 4.800 Piloten zu gefährden und Gesprächsangebote ignoriert zu haben. Sollte das Schiedsgericht zugunsten der Piloten entscheiden, droht dem Konzern eine Vertragsstrafe in Millionenhöhe. Obwohl die VC über ein gültiges Streikmandat verfügt, setzt sie vorerst auf den juristischen Weg statt auf Arbeitsniederlegungen.

Überraschender Deal mit den USA

Inmitten dieser Gemengelage sorgt ein ungewöhnlicher Verkauf für positive Schlagzeilen und frische Liquidität. Die US Air Force hat zwei Boeing 747-8i bei der Lufthansa bestellt. Der Auftragswert beläuft sich laut Berichten auf rund 400 Millionen US-Dollar. Die Maschinen sollen ab 2026 als Ersatzteilspender und Trainingsflugzeuge für die künftige „Air Force One“-Flotte dienen. Dieser Deal monetarisiert Bestandsvermögen zu attraktiven Konditionen.

Kurs behauptet sich auf hohem Niveau

Trotz der drohenden juristischen Auseinandersetzung zeigt sich das Papier bemerkenswert robust und verteidigt das erreichte Kursniveau. Aktuell notiert die Aktie bei 8,55 Euro und damit in unmittelbarer Schlagdistanz zum erst kürzlich markierten 52-Wochen-Hoch von 8,61 Euro.

Die starke Performance von knapp 39 Prozent seit Jahresanfang signalisiert, dass der Markt derzeit die Chancen der Konsolidierung höher gewichtet als die operativen Risiken. Analysten bleiben jedoch gespalten: Während die UBS ihre Kaufempfehlung bestätigte, sieht der Marktkonsens mit einem durchschnittlichen Ziel von 7,32 Euro eher Abwärtspotenzial.

CEO Carsten Spohr setzt derweil auf Wachstum und plant für 2026 ein Plus von 6 Prozent auf der Langstrecke. Ob diese Rechnung aufgeht, wird sich spätestens am 6. März 2026 zeigen, wenn der Konzern seinen Geschäftsbericht für das laufende Jahr vorlegt. Bis dahin bleibt der Ausgang des TAP-Bieterverfahrens der wichtigste Impulsgeber für den Kurs.

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