Leonardo meldet gleich mehrere bedeutende Vertragsabschlüsse – und doch reagiert die Börse zurückhaltend. Aufträge für Flughafentechnik in Nordamerika und ein strategisch wichtiges Radarprogramm im Raketenabwehrbereich sichern langfristige Erlöse. Die zentrale Frage ist: Warum spiegelt sich diese operative Stärke derzeit nur begrenzt im Kursverlauf wider?

Wachstum in Nordamerika

In Nordamerika hat Leonardo zwei große Aufträge im Bereich Gepäckabfertigung an Land gezogen. Zusammen bringen die Projekte an den Flughäfen Houston Hobby und Melbourne Orlando ein Volumen von über 120 Millionen US‑Dollar.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Leonardo?

In Houston Hobby geht es um eine umfassende Modernisierung der bestehenden Anlagen. Leonardo liefert zwei leistungsstarke Cross-Belt-Sorter, die direkt mit TSA-konformen Sicherheitssystemen verknüpft werden. Zum Paket gehören außerdem Lösungen für die Frühgepäckspeicherung sowie rund 400 Meter Fördertechnik für eingehendes Gepäck.

Am Flughafen Melbourne Orlando liegt der Schwerpunkt auf einem vollständig TSA-zertifizierten CBIS-System. Die Installation umfasst 160 Meter Anlage und integriert drei EDS-Screening-Maschinen. Laut Projektplanung sollen dadurch die Baukosten um rund 16 % sinken und der Fertigstellungstermin um etwa ein halbes Jahr nach vorne rücken – ein klarer Effizienzgewinn für den Betreiber und ein Referenzprojekt für Leonardo.

Wichtiger Radarauftrag für Raketenabwehr

Parallel dazu setzt Leonardo im Verteidigungsgeschäft einen strategischen Akzent. Das Unternehmen hat mit TELEDIFE, der italienischen Behörde für IT, Telekommunikation und fortschrittliche Technologien, einen Vertrag im Rahmen des „Michelangelo Dome“-Programms abgeschlossen. Kern des Auftrags ist die Lieferung von vier neuen Radarsystemen zur Abwehr weitreichender ballistischer Bedrohungen mit Reichweiten von bis zu 3.000 Kilometern.

Die Systeme basieren auf voll digitalen AESA-Radaren mit GaN-Technologie (Gallium-Nitrid):

  • Technologie: Voll digitale AESA-GaN-Module
  • Leistung: Größere Erfassungsreichweiten und höhere Effizienz gegenüber älteren Systemen
  • Einbindung: Bestandteil der integrierten italienischen Luft- und Raketenabwehr

Der Vertrag knüpft an den jüngsten Qualifikationstest des SAMP/T‑NG-Raketensystems an, das bereits auf Leonardos KRONOS Grand Mobile High Power Radar setzt. Damit stärkt der Konzern seine Rolle als Schlüsselzulieferer in der europäischen Luftverteidigung.

Börse bleibt vorsichtig

Trotz dieser positiven industriellen Nachrichten zeigt sich die Aktie kurzfristig verhalten. Am Freitag schloss der Titel bei 49,21 Euro, was einer leichten Tageserholung von rund 2,5 % entspricht, liegt damit aber weiterhin spürbar unter dem 52‑Wochen-Hoch von 56,30 Euro. Auf Sicht von zwölf Monaten steht zwar ein deutlicher Anstieg von über 90 %, zugleich signalisiert ein RSI von 75 einen technisch überkauften Zustand und unterstreicht die erhöhte Volatilität im Sektor.

Im Marktverlauf war zuletzt zu beobachten, dass Anleger nach guten Nachrichten eher Gewinne mitnehmen. Diese Diskrepanz zwischen neuen, langfristig planbaren Erlösquellen und den kurzfristigen Kursschwankungen verweist auf die allgemeine Unsicherheit im Luft- und Raumfahrt- sowie Verteidigungsbereich. Operativ liefert Leonardo mit den jüngsten Verträgen solide Argumente, die mittelfristige Perspektive hängt nun maßgeblich davon ab, wie verlässlich weitere Aufträge in diesen beiden Kernbereichen nachziehen.

Leonardo-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Leonardo-Analyse vom 20. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Leonardo-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Leonardo-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Leonardo: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...