Die Lenzing AG liefert überraschend starke Quartalszahlen – doch können die beeindruckenden Ergebnissteigerungen im hart umkämpften Faser-Markt nachhaltig sein? Während das Unternehmen mit Kostensenkungen und Sondereffekten punktet, bleiben die strukturellen Herausforderungen enorm.

EBITDA mehr als verdoppelt – aber wie?

Die Zahlen lesen sich zunächst eindrucksvoll:

  • Umsatz: +4,8% auf 690,2 Mio. €
  • EBITDA: +118,8% auf 156,1 Mio. €
  • EBIT: Von 1,5 Mio. € auf 74,3 Mio. € explodiert

Doch der Schein trügt: Rund 35 Mio. € des Ergebnisses stammen aus Einmaleffekten wie dem Verkauf von Emissionszertifikaten und Neubewertungen. Die eigentliche operative Leistung bleibt damit deutlich hinter den Headline-Zahlen zurück.

Dauerbaustellen: Preisdruck & Kosten

Trotz der Fortschritte kämpft Lenzing weiter mit denselben Problemen:

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  • Niedriges Preisniveau bei Fasern
  • Hohe Energie- und Rohstoffkosten
  • Politische Unsicherheiten als zusätzliches Risiko

Die EBITDA-Marge von 22,6% wirkt vor diesem Hintergrund wie ein kurzfristiger Ausreißer – zumal das Management selbst von "eingeschränkter Visibilität" spricht.

Investoren bleiben skeptisch

Die jüngste Kurserholung um 15,7% im letzten Monat täuscht nicht darüber hinweg:

  • Die Aktie notiert noch 22% unter dem 52-Wochen-Hoch
  • Seit Jahresanfang liegt sie im Minus
  • Die hohe Volatilität (60,43%) spiegelt die Marktunsicherheit

Fazit: Lenzing zeigt zwar erste Erfolge seiner Restrukturierung – doch für eine echte Trendwende braucht es nachhaltige Preiserholungen und stabile Rahmenbedingungen. Bis dahin bleibt der Aufwärtstrend fragil.

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