ITM Power Aktie: Verkaufswelle erfasst Wasserstoff-Pionier

ITM Power steht unter Beschuss. Der britische Wasserstoff-Spezialist erlebt eine heftige Verkaufswelle, die die Aktie auf Talfahrt schickt. Während die Wasserstoff-Branche als Hoffnungsträger der Energiewende gilt, scheinen die Anleger bei ITM Power längst das Vertrauen verloren zu haben. Doch was steckt hinter diesem dramatischen Kurssturz?

Institutionelle Investoren ziehen sich zurück

Die jüngste Handelssitzung offenbarte das ganze Ausmaß der Verkaufspanik: Die Aktie stürzte um 7,3 Prozent ab und touchierte zwischenzeitlich ein Tagestief von 65,70 Pence, bevor sie bei 68,40 Pence schloss. Besonders alarmierend: Das Handelsvolumen explodierte regelrecht auf rund 10 Millionen Aktien – mehr als das Doppelte des Tagesdurchschnitts.

Diese außergewöhnlich hohe Aktivität mit einem Plus von 116 Prozent beim Volumen deutet auf eine klare Botschaft hin: Verkäufer dominieren den Markt, während Käufer ausbleiben. Die Vermutung liegt nahe, dass sich institutionelle Investoren aus ihren Positionen zurückziehen.

Analysten bleiben gespalten

Während der Markt eindeutig seinen Daumen senkt, zeigen sich die Experten uneinig über die Zukunft des Elektrolyseur-Herstellers. JPMorgan Chase hält an seiner "Neutral"-Bewertung fest und signalisiert damit Zurückhaltung.

Berenberg Bank hingegen schwimmt gegen den Strom: Die Analysten halten an ihrer "Kaufen"-Empfehlung fest und sehen die Aktie bei einem Kursziel von 100 Pence – das entspricht einem Aufwärtspotenzial von rund 46 Prozent vom aktuellen Niveau.

Rote Zahlen belasten das Sentiment

Ein Blick auf die Fundamentaldaten erklärt die Nervosität der Investoren: ITM Power erwirtschaftete im jüngsten Quartal einen Verlust je Aktie von 7,40 Pence. Für das laufende Geschäftsjahr prognostizieren Analysten sogar einen noch höheren Verlust von 8,92 Pence je Aktie. Diese anhaltend roten Zahlen nähren die Zweifel am Geschäftsmodell des Wasserstoff-Spezialisten.

Die Frage bleibt: Handelt es sich um eine vorübergehende Schwächephase in einem noch jungen Markt oder um strukturelle Probleme, die das Unternehmen langfristig belasten werden?