IREN Limited hat ein massives Finanzierungspaket über 2,3 Milliarden Dollar abgeschlossen – und die Anleger danken es mit Kursverlusten. Am Freitag sackte die Aktie um knapp 9 Prozent ab, während Investoren die Folgen der Kapitalmaßnahme verdauen. Was auf den ersten Blick wie eine Stärkung der Finanzkraft aussieht, wirft Fragen zur Verwässerung und zum Tempo der Transformation auf.

Das Finanzierungspaket im Detail

Die Zahlen sind beeindruckend: IREN platzierte Wandelanleihen im Wert von 2,27 Milliarden Dollar netto, aufgeteilt in zwei Tranchen – 1,15 Milliarden mit 0,25 Prozent Verzinsung (Fälligkeit 2032) und weitere 1,15 Milliarden mit 1,0 Prozent (Fälligkeit 2033). Hinzu kamen 39,7 Millionen neue Aktien zu je 41,12 Dollar in einer begleitenden Kapitalerhöhung.

Parallel kaufte das Unternehmen bestehende Wandelanleihen im Volumen von 544 Millionen Dollar zurück. Durch die Umschichtung sinkt die durchschnittliche Zinslast, während die Laufzeiten nach hinten verschoben werden. Die neuen Wandelanleihen sind mit einem Cap-Preis von 82,24 Dollar je Aktie ausgestattet – ein Aufschlag von 100 Prozent auf den Schlusskurs vom 2. Dezember.

Verwässerung und hohe Leerverkaufsquote

Seit Ankündigung der Finanzierung Anfang Dezember ist die Aktie von rund 48,50 Dollar auf aktuelle Niveaus gefallen. Die Verwässerung durch die Kapitalerhöhung und die potenzielle Wandlung der Anleihen belasten das Sentiment. Hinzu kommt eine Leerverkaufsquote von über 20 Prozent des öffentlich handelbaren Kapitals – ein Zeichen für Skepsis am Markt.

Die wiederholten Kapitalbeschaffungen werfen Fragen zum Ausführungsrisiko auf. IREN befindet sich mitten in der Transformation vom Bitcoin-Miner zum KI-Infrastrukturanbieter – ein ambitionierter Schwenk, der Investoren Vertrauen abverlangt.

Microsoft-Vertrag als Wachstumsanker

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Die frischen Mittel sollen den Ausbau der KI-Rechenzentren finanzieren. Herzstück der Strategie ist ein 9,7-Milliarden-Dollar-Vertrag mit Microsoft über fünf Jahre, angekündigt im November 2025. IREN wird dem Tech-Giganten Zugang zu NVIDIA GB300-GPUs verschaffen, gestaffelt ausgerollt am Standort Childress in Texas bis 2026.

Aktuell erzielt das Unternehmen noch 97 Prozent seiner Umsätze mit Bitcoin-Mining (232,9 von 240,3 Millionen Dollar im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026). Die KI-Cloud-Sparte steuerte gerade einmal 7,3 Millionen bei. Das Ziel: Bis Ende 2026 sollen 3,4 Milliarden Dollar wiederkehrende Jahresumsätze aus dem KI-Geschäft fließen – eine gewaltige Aufgabe angesichts der dünnen aktuellen Basis.

Branchendruck und Mining-Schwäche

Der Kursrückgang erfolgte nicht im Vakuum. Bitcoin-Miner und KI-Infrastrukturanbieter gerieten branchenweit unter Druck – Wettbewerber wie Hut 8 verloren über 11 Prozent, TeraWulf knapp 10 Prozent. Die Mining-Ökonomie bleibt angespannt, der Hashprice verharrt nahe Rekordtiefs um 38-40 Dollar pro Petahash/Tag. Das belastet IRENs Kerngeschäft, das auf absehbare Zeit den Großteil der Einnahmen generiert.

Die Analysten bleiben trotz der Turbulenzen mehrheitlich optimistisch. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei rund 70 Dollar – doch die Spanne reicht von 29 bis 136 Dollar, was die Unsicherheit über Ausführung, Wettbewerbsintensität und Nachhaltigkeitsfähigkeit des Geschäftsmodells widerspiegelt.

Bewährungsprobe für die Transformation

Die kommenden Quartale werden zeigen, ob IREN die angekündigte Verschiebung ins KI-Geschäft stemmen kann. Der Fortschritt beim Childress-Datacenter, zusätzliche Kunden neben Microsoft und die Entwicklung der Mining-Profitabilität sind die entscheidenden Parameter. Die nächsten Quartalszahlen werden für Februar 2026 erwartet – bis dahin dürfte die Volatilität hoch bleiben.

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