IREN steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Der australische Rechenzentrumsbetreiber stemmt den Sprung vom Krypto-Miner zum Anbieter von KI-Infrastruktur – und muss dafür in kurzer Zeit Milliarden investieren. Die Aktie schwankt stark, obwohl der Kurs seit Jahresbeginn auf Sicht von zwölf Monaten immer noch weit im Plus liegt. Im Zentrum steht die Frage, ob das neue KI-Geschäft die Verwässerung durch frische Aktien und Wandelanleihen ausgleichen kann.

Kapitalerhöhung und Kursdruck

In dieser Woche hat IREN eine umfangreiche Finanzierung abgeschlossen. Das Unternehmen platzierte eine Wandelanleihe über 2,3 Milliarden US-Dollar und zusätzlich neue Aktien im Volumen von 1,6 Milliarden US-Dollar. Die frische Liquidität sichert die Ausbaupläne, löst aber gleichzeitig Sorgen über eine spürbare Verwässerung bestehender Aktionäre aus.

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Diese Mischung aus Wachstumsfantasie und Verwässerungsangst spiegelt sich im Kursbild wider. Die Aktie liegt mit rund 21 % Verlust auf Sicht von 30 Tagen deutlich unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt, notiert aber immer noch rund 64 % über der 200-Tage-Linie – ein klarer Hinweis auf hohe Volatilität bei einer insgesamt stark gelaufenen Story.

KI-Vertrag verändert Geschäftsmodell

Der strategische Kern der Neuausrichtung ist ein Großauftrag im Bereich KI-Cloud-Dienste. IREN hat einen Fünfjahresvertrag mit Microsoft über 9,7 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Daraus sollen etwa 1,9 Milliarden US-Dollar jährlich an wiederkehrenden Erlösen (ARR) entstehen – ein deutlich planbareres Geschäftsmodell als das bisherige, stark Bitcoin-abhängige Mining-Geschäft.

Um diese Verpflichtungen erfüllen zu können, fährt das Unternehmen seine Infrastruktur massiv hoch. Die GPU-Flotte soll von derzeit rund 23.000 Einheiten bis Ende 2026 auf etwa 140.000 ausgebaut werden. Das erfordert nicht nur das jetzt eingeworbene Kapital, sondern auch eine reibungslose Umsetzung bei Bauprojekten und Netzanschlüssen. Genau hier sehen viele Marktteilnehmer die größten Risiken: Verzögerungen bei Baufortschritt oder Stromanbindung könnten die ambitionierten 2026-Ziele unter Druck setzen.

Gleichzeitig entfernt sich die Bewertung der Aktie damit schrittweise von der direkten Kopplung an den Bitcoin-Preis. Künftige Kursbewegungen dürften stärker von der Profitabilität und Auslastung der KI-Infrastruktur abhängen als von Schwankungen am Kryptomarkt.

Insiderverkauf und Analystenblick

Zusätzlichen Diskussionsstoff lieferte ein größerer Insiderverkauf. CEO Daniel John Roberts veräußerte im September 1 Million Aktien im Gegenwert von mehr als 33 Millionen US-Dollar und reduzierte damit seine Beteiligung um rund 6,7 %. Solche Verkäufe können zwar Teil einer normalen Vermögensstreuung sein, fallen aber in Phasen hoher Investitionen besonders auf und werden entsprechend kritisch betrachtet.

Analysten beurteilen den Umbau insgesamt verhalten positiv. Das Zielbild eines vertikal integrierten KI-Infrastruktur-Anbieters verspricht aus ihrer Sicht ein höheres Bewertungsniveau als das klassische Krypto-Mining. Gleichzeitig fließt das erhebliche Umsetzungsrisiko eines mehrjährigen Milliardenprogramms bereits in die Bewertung ein – der Markt preist also sowohl die Chance auf strukturelles Wachstum als auch die Gefahr kostspieliger Verzögerungen ein.

Fazit: Hohe Chance, hoher Anspruch

IREN bleibt ein klar zyklischer Titel mit hoher Schwankungsbreite. Der Konzern hat sich die finanziellen Mittel und einen langfristigen Ankerkunden gesichert, um sein Geschäftsmodell in Richtung KI-Cloud zu drehen. Kurzfristig belasten jedoch die Verwässerung bestehender Aktionäre, der deutliche Rücksetzer gegenüber dem jüngsten 52‑Wochen-Hoch und die Unsicherheit, ob der Ausbau der GPU-Kapazitäten tatsächlich im geplanten Umfang bis Ende 2026 gelingt. Für die weitere Kursentwicklung werden deshalb vor allem der Fortschritt bei Infrastrukturprojekten und die tatsächliche Skalierung der KI-Umsätze im Laufe der nächsten zwei Jahre entscheidend sein.

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