Iris Energy sorgt erneut für Gesprächsstoff. Nach einer gewaltigen Rally in diesem Jahr rückt nun der Strategiewechsel vom Bitcoin-Miner zum Anbieter von KI- und HPC-Infrastruktur in den Fokus der Analysten. Der Markt bekommt damit erstmals ein klareres Bild, wie groß das Umsatzpotenzial in den kommenden Jahren sein könnte – und wo die Risiken liegen.

Goldman Sachs steigt ein – mit Vorbehalten

Goldman Sachs hat gestern offiziell die Beobachtung von Iris Energy aufgenommen. Analyst Michael Ng startet mit einem „Neutral“-Rating und einem 12-Monats-Kursziel von 39 US‑Dollar. Für ein Unternehmen, das bereits einen extrem starken Lauf hinter sich hat, wertet der Markt allein diese Aufnahme als Bestätigung der Strategie.

Inhaltlich ist die Einschätzung durchaus ambitioniert: Goldman sieht den Umsatz von rund 501 Millionen US‑Dollar im Geschäftsjahr 2025 auf etwa 3,8 Milliarden US‑Dollar im Jahr 2028 anschwellen. Treiber dieser Prognose ist vor allem der Ausbau in Richtung High-Performance-Computing und KI-Infrastruktur, also Rechenzentren und GPU-Kapazitäten für anspruchsvolle KI-Anwendungen.

Gleichzeitig betont Goldman Sachs, dass die Bewertung nach der bisherigen Kursrally „relativ voll“ wirkt. Ein großer Teil der Hoffnungen rund um den Microsoft-Vertrag im Volumen von 9,7 Milliarden US‑Dollar dürfte nach Einschätzung der Bank bereits eingepreist sein. Das Kursziel von 39 US‑Dollar signalisiert zwar weiteres Aufwärtspotenzial gegenüber dem jüngsten Kursniveau, aber keine grenzenlose Euphorie.

Zusätzlichen Rückenwind gab es von Zacks Research. Dort wurde Iris Energy von „Strong Sell“ auf „Hold“ hochgestuft. Diese Kombination aus neuer Goldman-Coverage und Zacks-Aufwertung sorgte am Donnerstag für deutlich erhöhtes Interesse und spürbaren Kaufdruck über den Handelstag hinweg.

Vom Bitcoin-Miner zum KI-Infrastrukturanbieter

Die Reaktion des Marktes lässt sich nur im größeren Kontext verstehen. Iris Energy arbeitet mit Hochdruck daran, sich von einem reinen Bitcoin-Miner zu einem breit aufgestellten Anbieter von KI-Cloud- und HPC-Infrastruktur zu entwickeln.

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Symbolisch für diesen Wandel: CoinDesk nahm die Co‑CEOs Will und Dan Roberts in die Liste der „Most Influential“ 2025 auf. Begründung: Ihnen wird zugeschrieben, einen klassischen Miner in eine ernstzunehmende KI-Infrastrukturplattform transformiert zu haben.

Finanziell hat das Unternehmen dafür zuletzt tief in die Tasche gegriffen. Anfang Dezember wurde eine großvolumige Kapitalmaßnahme abgeschlossen: Über Wandelanleihen und Aktien flossen rund 3,93 Milliarden US‑Dollar zu. Kurzfristig löste das deutliche Kursschwankungen und Verwässerungssorgen aus – der Kurs gab im Zuge der Platzierung spürbar nach –, doch ohne dieses Kapital wären die geplanten GPU-Investitionen für den Microsoft-Deal kaum zu stemmen.

Aktuell justieren Investoren daher ihre Erwartungen neu. Das von Goldman Sachs beschriebene „Hypergrowth“-Szenario beruht auf einer starken, strukturellen Nachfrage nach Rechenzentrums- und KI-Kapazität. Gleichzeitig bleibt das operative Risiko hoch: Iris Energy bewegt sich weg von der relativ einfachen Korrelation mit dem Bitcoin-Preis hin zu einem komplexen, kapitalintensiven Infrastrukturgeschäft mit hohen Anforderungen an Bau, Betrieb und Auslastung der Kapazitäten.

Die Spanne der Analystenmeinungen unterstreicht diese Unsicherheit. Während Goldman Sachs mit 39 US‑Dollar eher vorsichtig bleibt, nennen andere Häuser laut den zitierten Datendiensten TipRanks und MarketBeat Kursziele von bis zu 67,64 US‑Dollar. Insgesamt ergibt sich daraus ein Konsens-Rating im Bereich „Moderate Buy“ – also überwiegend optimistisch, aber nicht ohne Vorbehalte.

Technische Lage und Blick nach vorn

Aus charttechnischer Sicht ist das von Goldman gesetzte Kursziel von 39 US‑Dollar eine wichtige Orientierungsmarke. Ein nachhaltiger Ausbruch darüber würde signalisieren, dass der Markt die Belastungen durch die jüngste Verwässerung zunehmend ausblendet und den Fokus klar auf das Wachstum zwischen 2026 und 2028 legt.

Trotz des jüngsten Rücksetzers von rund 23 % auf Sicht von 30 Tagen bleibt die Aktie im größeren Bild deutlich im Plus: Seit Jahresanfang steht ein Anstieg von knapp 200 % zu Buche. Gleichzeitig liegt der Kurs mit einem deutlichen Abstand unterhalb des 50‑Tage-Durchschnitts, was die jüngste Korrekturphase widerspiegelt.

Für die nächsten Quartale rückt vor allem die Umsetzung in den Vordergrund. Entscheidend wird sein, wie schnell Iris Energy seine GPU-Flotten aufbaut und neue Rechenzentrumskapazitäten ans Netz bringt. Fortschritte beim Microsoft-Vertrag und bei der Erweiterung der Stromkapazitäten in Texas gelten dabei als zentrale Meilensteine. Ob die Umsatzprojektion von 3,8 Milliarden US‑Dollar für 2028 realistisch ist, wird sich daran messen lassen, wie stark die tatsächliche Kapazität und Auslastung in den kommenden Jahren anzieht.

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