Illumina Aktie: China-Entscheidung bringt Schwung

Die Aufhebung des China-Exportverbots hat Illumina neuen Rückenwind verliehen – doch reicht das aus, um den Biotech-Pionier aus seiner Baisse zu führen? Während die jüngsten Quartalszahlen überzeugten, bleibt die Aktie trotzdem in der Analysten-Zwickmühle gefangen.

Überraschende Wende aus China

Erst Anfang November kam die erlösende Nachricht: Chinas Handelsministerium hob das seit März bestehende Exportverbot für Illumina-Produkte auf. Die sofortige Reaktion der Märkte ließ nicht lange auf sich warten – die Aktie schoss um fast 5 Prozent nach oben. Doch der Teufel steckt im Detail: Illumina verbleibt auf Chinas Liste unzuverlässiger Unternehmen, was weiterhin staatliche Genehmigungen für Gerätekäufe erforderlich macht.

Solide Zahlen, zwiespältige Analysten

Das dritte Quartal brachte klare Überraschungen: Mit einem EPS von 1,34 US-Dollar übertraf Illumina die Erwartungen um satte 18 Cent. Der Umsatz von 1,08 Milliarden US-Dollar lag ebenfalls über den Prognosen. Trotz dieser starken Performance bleibt die Analystengemeinschaft gespalten:

• 12 von 20 Brokerhäusern raten zum "Halten"
• Nur 5 sehen ein "Kauf"-Signal
• 3 empfehlen sogar den Verkauf

Die Kursziele bewegen sich in einer engen Bandbreite zwischen 114 und 115 US-Dollar – kaum über dem aktuellen Niveau. JPMorgan etwa erhöhte zwar das Ziel auf 105 Dollar, blieb aber bei "Neutral".

Proteomics-Expansion als Gamechanger?

Im Juni setzte Illumina mit der 425-Millionen-Dollar-Übernahme von SomaLogic ein klares Zeichen in der Proteomik-Branche. Dieser strategische Schachtzug könnte langfristig neue Wachstumsimpulse liefern, während das Unternehmen parallel bahnbrechende Fortschritte in der Ganzgenom-Sequenzierung vermeldet.

Die große Frage bleibt: Kann Illumina den China-Fluch endgültig brechen und die positive Dynamik aus dem starken Quartal in nachhaltiges Wachstum ummünzen? Die aktuellen "Hold"-Empfehlungen der Analysten deuten darauf hin, dass viele Marktbeobachter hier noch skeptisch bleiben.