IBM setzt ein massives Ausrufezeichen im Wettlauf um Künstliche Intelligenz. Mit einer Übernahme im Wert von 11 Milliarden US-Dollar unterstreicht der Technologie-Konzern seine Ambitionen, die Infrastruktur für moderne KI-Anwendungen zu dominieren. Doch der strategische Kraftakt hat seinen Preis: Um den Deal zu finanzieren, werden die bei Anlegern beliebten Aktienrückkäufe vorerst ausgesetzt. Die Wall Street reagiert gespalten auf diesen Kurswechsel.

Angriff auf Echtzeit-Daten

Im Zentrum der aktuellen Aufmerksamkeit steht die definitive Vereinbarung zur Übernahme von Confluent, Inc. IBM legt für den Spezialisten für Daten-Streaming rund 11 Milliarden US-Dollar in bar auf den Tisch, was einem Preis von 31,00 US-Dollar pro Aktie entspricht.

Der strategische Hintergrund dieser Entscheidung ist klar definiert: Funktionierende KI-Anwendungen benötigen vertrauenswürdige Daten in Echtzeit. Durch die Integration der Confluent-Plattform in das eigene „watsonx“-Angebot sichert sich IBM die Kontrolle über das „Bindegewebe“, das Datenströme über verschiedene Cloud-Umgebungen hinweg verbindet. Das Management erwartet, dass der Deal voraussichtlich Mitte 2026 abgeschlossen sein wird und bereits im ersten vollen Jahr nach Abschluss positiv zum bereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) beitragen wird.

Expansion ins Bildungswesen

Parallel zur Stärkung der Infrastruktur weitet IBM sein Anwendungsportfolio aus. Eine am 11. Dezember verkündete globale Partnerschaft mit dem Bildungskonzern Pearson zielt darauf ab, KI-gestützte Lernwerkzeuge für Unternehmen und Bildungseinrichtungen zu entwickeln.

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Dieser Schritt verdeutlicht IBMs Strategie, die eigene Technologie durch praktische, branchenspezifische Anwendungen zu monetarisieren. Anstatt sich nur auf Consulting und Hardware zu verlassen, erschließt das Unternehmen damit den wachsenden Markt für berufliche Weiterbildung und personalisiertes Lernen.

Analysten uneins über den Preis

Die Reaktion der Experten auf diese aggressive Expansionspolitik fällt gemischt aus. Der Hauptstreitpunkt liegt in der Abwägung zwischen strategischer Notwendigkeit und den finanziellen Auswirkungen.

  • Die Optimisten: Analysten von Stifel bewerten den Zukauf positiv und hoben ihr Kursziel auf 325 US-Dollar an. Sie sehen in Confluent eine notwendige „Smart Data Platform“, die das KI-Portfolio von IBM sinnvoll ergänzt.
  • Die Skeptiker: Deutlich zurückhaltender äußert sich die Bernstein SocGen Group mit einem „Market Perform“-Rating und einem Ziel von 280 US-Dollar. Zwar wird die strategische Logik anerkannt, doch bestehen Sorgen bezüglich der Umsetzungsrisiken. UBS bleibt sogar bei einer Verkaufsempfehlung („Sell“) und warnt vor möglichen Verwässerungseffekten.

Ein entscheidender Dämpfer für kurzfristig orientierte Anleger ist die Ankündigung von IBM, Aktienrückkäufe auszusetzen, um den Fokus auf die Schuldentilgung zu legen. Dies entzieht der Aktie vorübergehend eine wichtige technische Stütze.

Trotz des starken Laufs seit Jahresanfang mit einem Plus von über 22 Prozent steht die Aktie, die aktuell bei 261,75 Euro notiert, nun vor einem Härtetest. Während der technische Aufwärtstrend intakt ist, verlagert sich der Fokus der Investoren in den kommenden Quartalen vollständig auf den Schuldenabbau und den Beweis, dass die hohen Integrationskosten durch echtes Wachstum gerechtfertigt werden können.

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